1. November 2016

Robert Tusch

Keine Sperrtafeln mehr: YouTube zahlt an GEMA

Die Video-Plattform YouTube und die Verwertungsgemeinschaft GEMA haben sich auf einen Lizenzvertrag geeinigt, der heute in Kraft tritt. Laut FAZ-Informationen ist damit das Ende der in Deutschland gängigen Sperrtafeln vor urheberrechtlich bedenklichen Videos eingeläutet.

Der Lizenzvertrag bestimmt das, wovor sich YouTube jahrelang geweigert hat: Musiker werden in Zukunft bezahlt, wenn ihre Musik in YouTube-Videos verwendet wird. Das bedeutet: Musikvideos, die unter Gema-Lizenz laufen, für die Youtube bislang nicht zahlen wollte, sollen freigeschaltet werden.

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Streit beigelegt

Die Einigung grenzt an einer Sensation. Jahrelang hat sich Google, dem YouTube gehört, geweigert, Musiker für den Abruf von Videos auszubezahlen. YouTube sieht sich schlicht nicht als Musikplattform und will mit dem Ladevorgang der Videos nichts zu tun haben. Die GEMA hatte daraufhin YouTube mehrfach verklagt, scheiterte aber unter anderem am Oberlandesgericht München. Danach wäre für die Gema nur noch der Weg vor den Bundesgerichtshof in Frage gekommen.

Den kann sie sich jetzt sparen. Die freiwillige Einigung geschah außergerichtlich, berichtet die FAZ. YouTube informiert die GEMA demnach über Abrufzahlen und leistet entsprechende Zahlungen.

Freude bei Musikern

Die GEMA wird diese an ihre Mitglieder weitergeben, wie sie es auch beim Rundfunk, Events oder Online-Diensten tut.

„Für die Gema und ihre Mitglieder ist der Vertragsabschluss mit Youtube ein Meilenstein“, sagte Thomas Theune, der bei der Gema als Direktor Sendung & Online für die Verhandlungen mit der Google-Tochter verantwortlich ist, auf Anfrage von FAZ.NET. Er sichere „den rund 70.000 Komponisten, Textdichtern und Verlegern endlich eine Beteiligung für die Nutzung ihrer geistigen Schöpfungen auf YouTube.

Die genaue Summe, die YouTube pro Klick an die GEMA zahlen wird, ist nicht bekannt. Erwartungsgemäß liegt sie aber unter den Forderungen, mit denen die GEMA vor Gericht nicht durchkam. Für jeden Abruf eines Musikvideos wollte die Gema 0,375 Cent.

39 Gedanken zu „Keine Sperrtafeln mehr: YouTube zahlt an GEMA“

    • Alexander, was, bitteschön, findest Du daran sehr gut? Glaubst Du Naivling denn, daß YouTube den Obulus, welchen es jetzt an die Musiker abdrückt, nicht direkt an uns User, und damit auch an Dich, durchreichen wird? Oder bist Du vielleicht so reich, daß Dir (diese) Kosten egal sein können? Oder vielleicht alles zusammen?? … … …
  1. Freut mich riesig, so fängt der Tag und Monat gut an! Danke dafür! ? Aber… „Jahrelang hat sich Google, das YouTube gehört,“ liest sich als wenn Google zu YouTube gehört… und nicht anders rum. Dabei gehört YouTube zu Google… ich würde dieses „das“ durch „denen“ oder „dem“ ersetzen, denn „Google gehört YouTube“ und „YouTube gehört Google“ ist beides doppeldeutig ohne Betonung. Aber Google, dem/denen YouTube gehört ist eindeutig! ?
  2. Die Tatsache dass die Gema mit ihrem Anspruch vor Gericht gescheitert ist, spricht Bände über die Dreistigkeit des Vereins. Die Einigung mit google ist wohl entstanden damit die Gema überhaupt noch etwas sieht.
  3. Wenn YouTube durch die fehlenden GEMA-Zahlungen bisher so schädlich für die Musikindustrie war, warum laden dann permanent Plattenfirmen und Labels ihre Songs dort hoch? ?
  4. Sehr schön für die Künstler! Wenngleich es auch nur geschah, um im Konkurrenzkampf der Medienverteilung (Streaming, ec..) nicht unterzugehen.
    • Das kommt daher, dass du keine Ahnung. Die GEMA ist nichts anderes als ein Auftragsnehmer von Künstlern, die damit von deren Seite beauftragt wird, ihre Rechte an ihren Werken, und damit die Einnahmen, zu verwalten. Für Künstler die keine Mitglieder der GEMA sind, macht die GEMA auch keine Ansprüche geltend. Ich finde es interessant, dass die meisten glauben die GEMA mache das aus Eigennutz.. Hat übrigens nichts mit der GEZ/Rundfunkbeitrag zu tun.
      • Oh, ich habe aber mit GEMA zu tun gehabt. Es ist ein echter Mafiaverein. Die wenigsten Künstler bekommen etwas vom Kuchen, es sind nur ein paar. Da gab es auch eine Menge Artikel drüber.
  5. Na endlich zahlen diese Piraten! …ich bin alles andere als ein Fan der GEMA, aber hier mach(t)en sie ihren Job gut – die Musiker leben nicht nur von Luft und Liebe!!!
    • Aber von Leuten wie Dir, die offensichtlich zu viel Geld haben, und deshalb freiwillig zahlen. Die Augen auf – oder den Geldbeutel!! … … …
  6. Rest In Peace alle deutschen Musik Kanäle, die jetzt nicht mehr gebraucht werden, weil man sich die Songs jetzt direkt bei den Machern ansehen kann
    • Du meinst: „“Resquiecat In Pacem“ (R.I.P.) (ist Latein, zu Deutsch: „Ruhe in Frieden“) alle …“: unterschreib ich.
  7. ….::….:, Du bist also Musiker. Schön für Dich. Nicht so schön für die User, welche letztlich diese Zeche bezahlen werden. …
  8. Hat die gema eigentlich die möglichkeit hier kommentare zu löschen ? Meiner wurde nämlich gelöscht. Tja wer die wahrheit nicht ertragen kann. Ich kann mich den vorrednern anschliessen, die behaupten die GEMA sei eine Mafiaorganisation.

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