Die Video-Plattform YouTube und die Verwertungsgemeinschaft GEMA haben sich auf einen Lizenzvertrag geeinigt, der heute in Kraft tritt. Laut FAZ-Informationen ist damit das Ende der in Deutschland gängigen Sperrtafeln vor urheberrechtlich bedenklichen Videos eingeläutet.
Der Lizenzvertrag bestimmt das, wovor sich YouTube jahrelang geweigert hat: Musiker werden in Zukunft bezahlt, wenn ihre Musik in YouTube-Videos verwendet wird. Das bedeutet: Musikvideos, die unter Gema-Lizenz laufen, für die Youtube bislang nicht zahlen wollte, sollen freigeschaltet werden.
Streit beigelegt
Die Einigung grenzt an einer Sensation. Jahrelang hat sich Google, dem YouTube gehört, geweigert, Musiker für den Abruf von Videos auszubezahlen. YouTube sieht sich schlicht nicht als Musikplattform und will mit dem Ladevorgang der Videos nichts zu tun haben. Die GEMA hatte daraufhin YouTube mehrfach verklagt, scheiterte aber unter anderem am Oberlandesgericht München. Danach wäre für die Gema nur noch der Weg vor den Bundesgerichtshof in Frage gekommen.
Den kann sie sich jetzt sparen. Die freiwillige Einigung geschah außergerichtlich, berichtet die FAZ. YouTube informiert die GEMA demnach über Abrufzahlen und leistet entsprechende Zahlungen.
Freude bei Musikern
Die GEMA wird diese an ihre Mitglieder weitergeben, wie sie es auch beim Rundfunk, Events oder Online-Diensten tut.
„Für die Gema und ihre Mitglieder ist der Vertragsabschluss mit Youtube ein Meilenstein“, sagte Thomas Theune, der bei der Gema als Direktor Sendung & Online für die Verhandlungen mit der Google-Tochter verantwortlich ist, auf Anfrage von FAZ.NET. Er sichere „den rund 70.000 Komponisten, Textdichtern und Verlegern endlich eine Beteiligung für die Nutzung ihrer geistigen Schöpfungen auf YouTube.
Die genaue Summe, die YouTube pro Klick an die GEMA zahlen wird, ist nicht bekannt. Erwartungsgemäß liegt sie aber unter den Forderungen, mit denen die GEMA vor Gericht nicht durchkam. Für jeden Abruf eines Musikvideos wollte die Gema 0,375 Cent.
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