Mit wenigen Handgriffen ist es bei nahezu allen iPhone- und iPad-Modellen ohne Passcode möglich, Fotos und Kontakte des Besitzers einzusehen. Erneut hilft Siri bei der Umgehung der Sperre. Apple muss reagieren.
Schon wieder ist es findigen Nutzern gelungen, ein Schlupfloch in Apples mobilem Betriebssystem iOS zu enttarnen. Über einen Anruf, die Nachrichten-App und Siri ist es möglich, jegliche Fotos sowie alle Kontakte ohne Code einzusehen. Der Fehler kann auf allen iPhones und iPads reproduziert werden, die mit iOS 10 und iOS 9 laufen. Selbst in der dritten Beta von iOS 10.2 ist das Schlupfloch noch vorhanden.
Die Telefonnummer oder eine hinterlegte eMail-Adresse für Facetime ist das einzige, was ein Nutzer kennen muss. Hat er diese nicht, kann er aber auch Siri dazu befragen.
Konkret muss man das Handy anrufen und auf diesem mit einer Nachricht reagieren. Ist man nun in der iMessage-App lässt man mit der Hilfe Siris Voice-Over aktivieren. Über einen Systemfehler kann der Nutzer nun mit etwas Geschick den Empfänger der Nachricht verändern und über dieses Feld auf jegliche Kontakte zugreifen. Mit einem weiteren Klick i-Symbol eines unbekannten Kontaktes und anschließend auf „Neuen Kontakt erstellen“ und „Bild bearbeiten“ ist auch die Foto-Mediathek frei einsehbar.
Wir konnten den Fehler auf einem iPhone 6 und einem iPhone 7 mit iOS 10.1 reproduzieren. Selbst auf einem iPhone 4s mit iOS 9 ist das Schlupfloch nutzbar, wie das oben eingebettete Video zeigt.
Siri im Lockscreen deaktivieren
Die einzig zielführende Möglichkeit, den Zugriff Unbefugter zu verhindern, ist derzeit Siri im Sperrbildschirm zu deaktivieren. Dazu klickt ihr euch in den Einstellungen zu Siri durch und legt den Schalter bei „Zugriff im Sperrbildschirm“ um. Es ist davon auszugehen, dass Apple den Fehler in der nächsten Beta von iOS 10.2 bereits beheben wird.
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