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iOS 11 noch mit Startschwierigkeiten

Seit nunmehr etwas mehr als einen Monat schickt sich das neue Apple-Betriebssystem an, die Welt von Smartphones und Tablets zu verändern. Das nach Aussagen von Apple „fortschrittlichste mobile Betriebssystem der Welt“ soll so leistungsfähig wie nie zuvor sein, noch weitere Möglichkeiten der Personalisierung bieten und die aktuell größte Plattform für die nachgefragte Augmented-Reality-Technik darstellen. Doch in letzter Zeit mehrt sich auch die Kritik, da es vor allen Dingen bei den kleinen Funktionsinhalten des Betriebssystems hapert. Zudem klagen viele Apple-Nutzer und Entwickler über die fehlende Unterstützung von 32-Bit-Apps.

PixieMe – 676274710 / Shutterstock.com

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Seit dem 19. September 2017 hat Apple das Betriebssystem-Update für iPhones ab dem Modell 5S und iPads ab der 5. Generation (iPad Air) veröffentlicht. Propagiert als Revolution unter den Betriebssystemen war die Vorfreude bei den Millionen von Apple-Nutzern auf aller Welt riesig, fast so, als gäbe es einen Lotto-Gewinn zu erwarten. Bei etwas näherer Betrachtung war diese Freude aber auch durchaus gerechtfertigt.

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Video: Diese neuen Features für iOS 11 gab Apple bereits vor vier Monaten offiziell auf der WWDC 2017 bekannt.

Verbessertes Multitasking auf dem iPad, ein neues Kontrollzentrum mit überarbeiteter Optik, der „Beim Fahren nicht stören“-Modus sowie die Möglichkeit, Siri nun nicht mehr nur über Spracheingabe, sondern auch per Text zu erreichen, sind nur einige der neuen Funktionen und Neuerungen, mit denen iOS 11 alte wie auch neue Nutzer ansprechen möchte.

Das sind die wesentlichen Neuerungen von iOS 11

Das sind die wesentlichen Neuerungen von iOS 11

Doch bekanntlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Und zumindest teilweise gilt dies auch für iOS 11. Denn nach und nach mehren sich die Stimmen im Internet, die durchaus vermeidbare Schwächen im Betriebssystem ausmachen. Besonders negativ fiel auf, dass es fortan nicht mehr möglich ist, ältere Apps in der 32-Bit-Variante zu nutzen. Ob diese Änderung zeitgemäß ist oder einfach nur unnötig, sei dahingestellt. Fakt ist, dass viele Smartphone- und Tablet-Besitzer erzürnt sind und das Update teils verweigern. Und auch Entwickler geraten in Schwierigkeiten.

180.000 Spiele und Applikationen verschwinden aus App Store

Laut einer statistischen Erhebung des Portals „SensorTower“ sind derzeit noch immer 180.000 Apps im iTunes-Store zu finden, die über keine 64-Bit-Funktionalität verfügen. Für Nutzer des neuen iOS 11 hat dies zur Folge, dass sich jene Apps ganz einfach nicht mehr auf ihrem Endgerät nutzen lassen, sofern die App-Entwickler ihre Applikation nicht mit einem Update versorgen.

Für Apple-Nutzer ist es aber erst einmal problematisch, überhaupt herauszufinden, welche App sie noch nutzen können oder nicht. Denn eine Liste der Apps, die mit einer 64-Bit-Struktur kompatibel sind, ist derzeit noch nicht im Umlauf. Betroffen sind von der Änderung auch viele beliebte Spiele wie DC Super Heroes, Tiny Heroes oder Infinity Blade.

Etwas überspitzt stehen viele Apple-Nutzer trotzdem nun vor der Frage: Updaten auf iOS 11 oder lieber alte Games weiterspielen? Wer deswegen herausfinden möchte, welche Anwendungen auch mit dem 64-Bit-System laufen werden nach einem Update, der kann dies eigenständig auf seinem Apple-Device überprüfen. Dafür muss er unter iOS 10.3 ganz einfach die Einstellungen-App aufrufen und kann darauf unter dem Menüpunkt „App Kompatibilität“ alle Apps, die mit iOS 11 nicht mehr kompatibel sind, einsehen.

Allerdings muss diese Schwarzmalerei zumindest etwas relativiert werden. Denn die zuvor erwähnte Studie fand ebenfalls heraus, dass nur 1 Prozent des Umsatzes im App Store tatsächlich mit dem Verkauf von 32-Bit-Apps erzielt wird. Zudem sind im gesamten App Store mehr als zwei Millionen Applikationen verfügbar. Mit circa 180.000 nicht mehr kompatiblen Apps steht also noch immer der Großteil aller Anwendungen auch auf iOS 11 zur Verfügung.

Hier hapert es noch bei iOS 11

Viele teils sehr enttäuschte Apple-Nutzer haben unterdessen mit dem Gedanken gespielt, nach dem Update auf iOS 11 einfach zur vorherigen Version zurückzukehren. Apple hat exakt diesem Vorhaben jedoch einen technischen Riegel vorgeschoben – was allerdings nicht das erste Mal gewesen ist und daher auch nicht allzu sehr überraschen sollte.

Ein Downgrade von der aktuellsten Betriebssystem-Version ist derzeit nur noch auf iOS 11.0.1 möglich, was aber wenig sinnvoll erscheint, da sich beide Versionen nur durch kleinere Fehlerkorrekturen unterscheiden. Für viele Apple-Nutzer bedeutet dies, sich zumindest vorerst mit den vielen kleinen Macken von iOS 11 abfinden zu müssen. iOS-11-Nutzer sollten sich daher auf die folgenden Probleme einstellen:

  • Das Taschenrechner-Problem: Viral geht derzeit ein Internet-Video, das zeigt, wie bei der Eingabe von 2 + 1 + 3 der Apple-Taschenrechner anstatt 6 die Zahl 15 als richtiges Ergebnis ausgibt, eine anscheinend willkürliche Zahlenauswahl wie beim Lotto. Zurückzuführen ist dies aller Wahrscheinlichkeit nach auf eine zu schnelle Eingabe der Ziffern, wodurch der Rechner die Aufgabe 2 + 13 löst. Dieses Rechenproblem wurde bereits in mehreren Tests sowohl mit dem iPhone 7 wie auch iPhone 8 dokumentiert. Wer allerdings langsam tippt, hat dieses Problem nicht.
  • Das Telefonie-Problem: Mit der Veröffentlichung von iOS 11 berichteten viele Nutzer eines iPhones 8 bzw. iPhones 8 Plus von störenden Nebengeräuschen beim Telefonieren, die allerdings nur bei einem selbst, nicht aber beim Gesprächspartner wahrgenommen werden konnten. Apple hat sich diesem Problem aber bereits angenommen. Bereits mit der Version iOS 11.0.2 wurden die Störgeräusche beseitigt.
  • Das Performance-Problem: Kurioserweise berichten viele iPhone-Nutzer auch von einem Performance-Problem, das allem Anschein nach besonders häufig auftaucht, wenn das Smartphone als WLAN-Hotspot verwendet wird. Teils war es nicht mehr möglich, zum Home-Bildschirm zurückzukehren. Auch die Nutzung verschiedener Apps ist den Aussagen in Foren zufolge mit Problemen behaftet. Derzeit gibt es dazu seitens von Apple noch keine Stellungnahme.

Und als wäre all dies nicht genug, berichten viele Apple-Nutzer von weiteren Problem, die mitunter aber nur vereinzelt aufgetreten sind bzw. sich nicht allgemein nachweisen lassen. Dazu zählt beispielsweise auch die Aussage, dass die Akkulaufzeit des iPhones nach dem Update auf iOS 11 deutlich schlechter ausfallen würde.

Bestätigt werden konnte dies in Tests bislang aber nicht. Vor allem Augmented-Reality-Anwendungen sind aber besonders energiezehrend, sodass derartige Kritik wohl auch dem Unwissen vieler Nutzer geschuldet ist. Trotzdem tut Apple gut daran, schleunigst dafür Sorge zu tragen, dass seine Nutzer auch weiterhin freiwillig auf iOS 11 updaten.

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Toni Ebert
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