Die EU hat sich auf strengere Regeln für die nachhaltige Nutzung von Smartphones verständigt. Ersatzteile und Sicherheitsupdates müssen nun deutlich länger von den Herstellern vorgehalten werden. Kritikern geht die neue Verordnung aber nicht weit genug.
Wie lange lässt sich ein Smartphone reparieren? Bei Apple sieht es hier vergleichsweise gut aus, noch relativ alte Modelle werden von Apple – gegen Gebühr – wieder in Ordnung gebracht. Ein günstiges Android-Smartphone kann dagegen auch bei kleinen Beschädigungen kurz nach dem Kauf als Totalschaden verbucht werden.
Die EU hat hier nun Fakten geschaffen: Hersteller müssen für wenigstens sieben Jahre Ersatzteile für ein Modell vorhalten, beginnend ab dem Zeitpunkt des Verkaufsstops eines Modells, markiert durch die Auslieferung der letzten Modelle an den Handel.
Damit konnte sich die Bundesregierung mit einer Kernforderung Berlins durchsetzen, was man nicht müde wurde, hervorzuheben.. Sicherheitsupdates müssen für wenigstens fünf Jahre geliefert werden, das ist ein Gewinn: Zuvor waren hier nur drei Jahre im Gespräch.
Kritik an nicht umgesetzten Forderungen
Allerdings gibt es auch Kritik am neuen Verordnungsentwurf: So ist es Herstellern nach wie vor nicht verboten, Gerätekomponenten an das Gerät zu koppeln, etwa durch Verknüpfung der Seriennummern, um so Einblick über die Nutzung von Komponenten erlangen zu können. Auch wurde kein maximaler Preis für Ersatzteile festgelegt, dadurch können Reparaturen effektiv unwirtschaftlich gemacht werden.
Befürworter des Entwurfs argumentieren indes, die neuen Regeln würden Hersteller zwingen, ihre Warenwirtschaft und Lieferkette grundsätzlich umzustrukturieren und nachhaltiger zu werden – dies könnte freilich mit höheren Preisen für Endkunden erkauft werden.
11 Gedanken zu „Großer Wurf oder zu wenig? So will die EU Smartphones nachhaltig machen“
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