24. April 2017

Robert Tusch

Erster Abgang: Der Guardian zieht sich von Apple News zurück

Shortnews: Apple News oder Instant Articles – Technikunternehmen wie Apple oder Facebook ist viel daran gelegen, in Zukunft News-Content selbst zu verbreiten – damit die Kunden weiterhin auf auf der Plattform verweilen. Doch die Rechnung geht offenbar nicht auf. Immer mehr Redaktionen ziehen sich aus den Fesseln der Firmen zurück, offenbar aus Erfolgslosigkeit.

So wird unter anderem der Guardian in Zukunft keine Artikel mehr in Apple News veröffentlichen. Die News-App, auf dessen Verbreitung deutsche Nutzer noch immer warten, war zuvor fester Bestandteil der Redaktion. Alle Artikel des britischen Blattes wurden da veröffentlicht.

Doch nun hat die Redaktion die Reißleine gezogen und wird sowohl beim Facebook-Format als auch Apple News nicht mehr präsent sein, wie Jessica Davies berichtet:

We have run extensive trials on Facebook Instant Articles and Apple News to assess how they fit with our editorial and commercial objectives. Having evaluated these trials, we have decided to stop publishing in those formats on both platforms. Our primary objective is to bring audiences to the trusted environment of the Guardian to support building deeper relationships with our readers, and growing membership and contributions to fund our world-class journalism.

Damit geht Apple News ein großer Hochkaräter verloren. Auch Facebook muss um seine Partnerschaften bangen. Der Guardian ist nur einer der großen Player. Zuvor hatten bereits die New York Times, Cosmopolitan, Forbes und Quartz Instant Articles aufgekündigt.

10 Gedanken zu „Erster Abgang: Der Guardian zieht sich von Apple News zurück“

  1. Facebook und Apple? Gleich eine riesige User-Basis weniger. Ich bezweifle ja stark das ohne die beiden erfolgreicher werden als jetzt.
  2. Schuster bleib bei deine Leisten! Also was soll das, dass IT Firmen Nachrichten anbieten. Mit deren Auswahl, bzw. dargebotenen Anbietern/Redaktionen ist ja Manipulation vorprogrammiert. Selbst wenn es unabsichtlich (der Meistzahlende wird bevorzugt) geschieht.
  3. Das Problem bei solchen Apps ist der immense Drang nach Aktualität. Eine Newsapp funktioniert nur wenn die Nachrichten keine 20min alt sind. Darunter leidet nicht nur die journalistische Authentizität sondern auch die grundsätzliche Qualität des Beitrags. Leider zählt in unserer Gesellschaft der quantitative Faktum mehr als der Qualitative. Frei nach dem Motto: „Hauptsache ich weiß das etwas passiert ist, genaueres könnte ich theoretisch googlen, wenn ich wollte“. Wer adequate News auf einem Smartphone will muss sich wohl ein Abonnement anschaffen.

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