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Erste 2nm-Chips gehen an Apple: TSMC bleibt unentbehrlich

TSMC-Logo - TSMC

Apple wird wohl als erster Elektronikhersteller 2nm-Chips von TSMC erhalten. Diese werden nochmals kleiner als die aktuell genutzten SoCs ausfallen, was größere Leistung oder eine gesteigerte Energieeffizienz oder beides mit sich bringt, abhängig davon, wie der Abnehmer die Prioritäten setzt.

Apple ist ein ganz besonderer Kunde für TSMC, den größten Halbleiterfertiger der Welt. Der hat zuletzt glänzende Quartalszahlen vorgelegt und rechnet auch für die Zukunft mit starken Umsätzen. Die gehen zu einem guten Teil auf Aufträge von Apple zurück. Mit dem iPhone-Konzern hat TSMC seit Jahren spezielle Verträge. Häufig erhält Apple die ersten Lieferungen einer neuen Chipgeneration von TSMC und der Fertiger kompensiert auch die Ausfallrate, die bei neuen Fertigungsprozessen teils noch noch ist. Das Geschäft für den Halbleiterriesen ist dennoch ein gutes, die Abnahmemengen von Apple sind stets üppig.

Erste 2nm-Chips für Apple wohl 2025

Nun setzt Apple auf 3nm-Chips von TSMC in seinen aktuellen Produkten iPhone 15 Pro und den neuen Mac-Modellen. Die lieferten einen Performance-Sprung von 20% respektive 10% bei GPU und CPU, die Neural Engine wurde im Vergleich zum 5nm-Vorgänger doppelt so schnell.

Übersicht M3, M3 Pro und M3 Max

Die nächste Stufe der Verkleinerung ist der 2nm-Prozess, den wird TSMC dem Vernehmen nach Mitte 2025 auflegen.

Wie die Digitimes aus Taiwan berichtet, wird Apple wiederum zu den ersten Abnehmern gehören. Die neuen 2nm-Chips setzen auf GAAFET (Gate-All-Around-Feldeffekttransistoren) statt wie bisher auf die FinFET-Fertigung. Die neue Methode erlaubt noch niedrigere Spannungen und höhere Schaltgeschwindigkeiten, doch dafür muss das Chipdesign geändert werden, was Apples Silicon-Ingenieure beschäftigt halten wird.

TSMC wiederum muss einen komplexeren Fertigungsprozess errichten, das erfordert Milliardeninvestitionen, die das Unternehmen bereits angekündigt hat. Auch sollen zwei neue Fertigungsstätten in Taiwan errichtet werden.

Das Taiwan-Risiko

TSMC wird damit noch wichtiger, einerseits für westliche Konzerne, auch abseits der Tech-Branche, wie auch in geostrategischer Hinsicht. Die Produktionsstandorte des Fertigers sind in Taiwan konzentriert, auch wenn TSMC Werke in anderen Ländern wie den USA und demnächst vielleicht auch Deutschland unterhält, die Highend-Produkte des Unternehmens hängen komplett von einer reibungslosen Produktion auf Taiwan ab.

Damit ist die Firma eine politische Variable, da China schon lange den Plan verfolgt, die demokratische Inselrepublik seinem Territorium anzuschließen, eine gewaltsame Lösung wird dabei auch immer wieder ins Spiel gebracht. Vor diesem Hintergrund bleibt TSMC einerseits die ewige Hoffnung auf noch schnellere und effizientere Chips, zugleich aber auch Ausdruck einer ewigen, kritischen Abhängigkeit von einem einzelnen Akteur und dessen personellen und industrietechnischen Kompetenzen.

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Roman van Genabith
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1 Kommentar zu dem Artikel "Erste 2nm-Chips gehen an Apple: TSMC bleibt unentbehrlich"

  1. Gast1 25. Januar 2024 um 12:54 Uhr ·
    Problem ist nicht Taiwan und China , Problem ist ASML die für neue Chipfabriken keine Belichter herstellen können. Schon mal so ein Teil gesehen was das für Brummer ist. 250 Mio. € pro Stück , dafür gibt es schon einiges. Die lange Lieferzeit spielt da eine große Rolle.
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