Es gibt wohl kaum ein Produkt von Apple, das auf der Straße, im Freundeskreis, unter Kollegen oder beim Abendbierchen so sehr diskutiert wird, wie die Apple Watch. Was kann die? Braucht man das? Ist das nicht ein bisschen teuer dafür? Ihr kennt das.
Inzwischen ist die Apple Watch schon etwas über ein Jahr auf dem Markt. Analysten hatten nach der Nichtveröffentlichung genauer Verkaufszahlen unlängst darüber räsoniert, dass sich die smarte Uhr aus Cupertino nicht allzu gut verkaufen würde. Es fehle ihr schlichtweg am Nutzen, so der allgemeine Tenor in diesen Kreisen. Daher wollten wir genau das von euch wissen.
Und ihr habt fleißig geantwortet. In den letzten Tagen haben wir uns durch eure spannenden Meinungen und Kritiken zur Apple Watch gewühlt. Obgleich sie in ihrer Diversität kaum zu übertreffen sind, fällt ein Kernpunkt schon auf: Die Apple Watch ist ein schickes Accessoire, über deren Sinn man sich streiten kann. Die Betonung liegt dabei auf dem Begriff „Accessoire“, der zeitgleich das suggeriert, was Ralf exemplarisch sehr anschaulich in seiner Mail formuliert:
[Wenn ich] nach angetretener Fahrt zur Arbeit bemerke, dass ich eines der Geräte zu Hause vergessen habe, würde ich für das Handy umkehren – auf die Watch kann ich aber einen Tag lang verzichten. Dennoch habe ich sie gerne dabei und die Entnahme von der Ladestation […] gehört für mich zum morgendlichen Workflow […].
Die Bequemlichkeit ist der Nutzen.
Aber was kann die Apple Watch denn nun? Auch darauf habt ihr klar geantwortet: Es ist nicht dieses eine Feature, das zum Kauf der Apple Watch anregt. Es ist die Gesamtheit aller Funktionen. Fitness, Push-Nachrichten am Handgelenk, die Diskretion, der Luxus, nicht immer sein Handy rausholen zu müssen. Genau diese Punkte schätzt ihr am meisten an der Smartwatch.
Sebastian schreibt beispielsweise davon, dass lieber mal fix auf die Uhr schaut, um zu erkennen, ob die Nachricht wichtig ist oder nicht, statt sein iPhone aus der Tasche zu holen. Er schließt an:
Es wirkt auch anderen Menschen gegenüber, beispielsweise beim Essen, höflicher, einen kurzen Blick auf seine Uhr zu werfen und sich dann wieder ihnen widmen zu können, anstatt nur noch auf sein Handy Display zu starren. Klar muss man sagen, dass man fast alle Dinge, die ich mit der Uhr machen kann, auch mit dem iPhone tun kann. Fakt ist aber, dass hier die Bequemlichkeit [und] die oben erwähnte Höflichkeit […] große Argumente sind, die klar für die Apple Watch sprechen.
Nach und nach bilden sich immer weitere Nutzungsfelder für die Smartwatch heraus. Man geht dazu über, das iPhone häufiger in der Tasche zu lassen, stumm gestellt – ohne Vibration. Man lernt, zur Musiksteuerung nicht mehr das Handy bei sich zu haben, sondern irgendwo liegen zu lassen. Und man schätzt, für eine kurze Schnellantwort auf iMessage oder WhatsApp nicht mehr an das Telefon zu gehen. Und auch der Rest ist Luxus: Fernauslöser beim Gruppenfoto, der Wetter-Check in der Bahn, der Timer beim Kochen, die Lichtsteuerung vom Sofa aus, die Navigation in der Seitenstraße und die rasche Sprachnotiz bei einer Idee. All das direkt am Handgelenk.
Eure Lieblings-Apps auf der Apple Watch.
Einige von euch haben uns bei der Gelegenheit auch die am häufigsten genutzten Apps auf der Uhr mitgeteilt. Aus der Warte der Drittanbieter sind es im Speziellen folgende Programme:
+ Onefootball (Affiliate-Link) (Fußball-Ergebnisse)
+ Flug-Apps, wie Lufthansa
+ Weather Pro (Affiliate-Link) (Wettervorhersage)
+ Komoot (Affiliate-Link) (für die Planung und Navigation von Rad- und Wandertouren)
+ Bring (Affiliate-Link) (Einkaufsliste)
+ HeartWatch (Affiliate-Link) (Herzfrequenz)
+ iConnectHue (Affiliate-Link) (Steuerung der Hue-Lampen)
+ Moovit (Affiliate-Link) (ÖPNV Übersicht/Planung)
Ansonsten wird in den meisten Fällen auf das von Apple bereitgestellte App-Repertoire zurückgegriffen. Hier sind insbesondere die Aktivitäts-App, iMessage, Mail und die Musik-Steuerung ganz hoch im Kurs.
Es gibt noch viel zu verbessern.
Fast keine eurer Einsendungen war voll des Lobes für die Apple Watch. In den Gedankengängen war dabei immer wieder die Geschwindigkeit und die Ladezeit ein Thema. In stressigen Situation, wenn man nur schnell was nachschauen will, muss man häufig zu lange warten. Ein Punkt ganz oben auf der Wunschliste für die das kommende Modell, auch bei uns. Darüber hinaus ist eine höhere Eigenständigkeit – mit eigenem LTE- und WLAN-Modul – sehr gefragt. Hierzu gibt es ja schon ein paar Gerüchte. Was die Akkulaufzeit angeht, reicht den meisten von euch übrigens ein Tag völlig aus. Man kann das Gerät nachts bequem wieder aufladen.
Fazit.
Kleinigkeiten auf der Pro-Seite, Kleinigkeiten auf Contra-Seite. Wer eine Apple Watch besitzt, gerät automatisch in eine Verteidigungshaltung und muss sich gegenüber anderen rechtfertigen. Das ist nicht leicht, weil es am Ende nicht das eine Feature gibt, das den Unterschied macht. Ganzheitlich betrachtet, scheint die Apple Watch in sich stimmig, ist aber sehr wohl noch der Anfang in einem Markt, der überhaupt noch verstanden und mithin auch akzeptiert werden muss. Erst dann wird man mit Blick in den Rückspiegel feststellen, dass die Diskussion auf der Straße, im Freundeskreis, unter Kollegen oder beim Abendbierchen sich eigentlich gar nicht um die Apple Watch als Produkt, sondern die Smartwatch als Kategorie drehte.
PS: Eure Einsendungen waren so spannend, dass wir in den nächsten Tagen auf unserer Facebook-Seite einige Reviews im Volltext veröffentlichen werden.
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69 Gedanken zu „Ein Jahr Apple Watch: Das sind eure Meinungen“
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