Apple muss sich nun auch einer Wettbewerbsermittlung in Großbritannien stellen. Auch hier ist die ausschlaggebende Frage, ob Apple mit dem App Store ein unzulässiges Monopol bei der Verbreitung von Software für das iPhone und iPad errichtet hat. Ähnliche Untersuchungen laufen bereits in anderen Märkten, darunter auch dem Heimatmarkt USA.
Apples App Store ist abermals der Gegenstand einer Kartelluntersuchung. Heute hat die britische Regierung angekündigt, dass Apples Geschäftsmodell in Teilen einer Prüfung unterzogen werden soll. Diese Untersuchung wird von der britischen Wettbewerbsaufsicht Competition and Markets Authority (CMA) durchgeführt. Der Hintergrund ist dabei auch in diesem Fall der App Store und dessen Festgelegtheit auf einen solitären Zugang einzig durch den Tunnel der Prüfung durch Apple.
Hat Apple ein Monopol errichtet?
Konkret wird auch in der britischen Untersuchung geprüft, welche Auswirkungen der Umstand auf den freien Wettbewerb hat, dass Apps für das iPhone und iPad nur über den App Store angeboten werden können, was wiederum Apple eine Möglichkeit einräumt, darüber zu bestimmen, welche Dienste und Funktionen den Nutzern angeboten werden. Daraus könnten sich unter anderem Interessenkonflikte ergeben: Schon häufiger wurde Apple der Vorwurf gemacht, Apps das Geschäftsmodell kaputt zu machen oder sie zumindest zu benachteiligen, wenn ihre Dienste in Konkurrenz zu Apple-eigenen Produkten oder eigenen geplanten neuen Features stehen.
Auch ist Gegenstand der Untersuchung, inwieweit die verpflichtende Nutzung einer Apple-eigenen Zahlungsabwicklung, die Provisionen an Apple bis zu 30% mit einschließt, vom wettbewerbsrechtlichen Standpunkt her zulässig ist. Das alles lässt es als durchaus wahrscheinlich erscheinen, dass die Prüfer unter diesen Vorzeichen zumindest einige Auflagen verhängen könnten, wenn dies sich auch noch jahrelang hinziehen könnte. Vergleichbare Prüfungen laufen aber bereits in den USA, Japan, sowie der EU, mithin also in den wichtigsten Schlüsselmärkten mit Ausnahme Chinas.
Auch dieser Umstand mag den Investoren nicht recht schmecken, deutet sich hier doch mehr und mehr eine, wenn auch in eher ferner Zukunft liegende, Einschränkung der sprudelnden App Store-Gewinne an, die Apple für den weiteren Wachstum des wichtigen Services-Sektors so dringend braucht. Das erklärt auch, wieso die Apple-Aktie bei Bekanntwerden der Untersuchung vorbörslich zeitweise spürbar nachgegeben hat.
11 Gedanken zu „Die Luft wird dünn: Britische Aufsichtsbehörde prüft Apples App Store wegen möglicher Wettbewerbsverzerrung“
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