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11. November 2025

Patrick Bergmann

Deutschlandticket vorerst gesichert: So teuer wird es bis 2030

Das Deutschlandticket bleibt weiterhin ein politischer und gesellschaftlicher Zankapfel, doch es gibt (vermeintlich) positive Nachrichten: Das Angebot ist für 2026 definitiv gesichert und soll darüber hinaus bis einschließlich 2030 angeboten werden. Darauf haben sich die Verkehrsminister der Länder mit dem Bund geeinigt. 

Ab Januar kostet das Deutschlandticket 63 Euro pro Monat

Besagtes Deutschlandticket basiert im Kern auf dem 9-Euro-Ticket, welches im Jahr 2022 im Sommer angeboten wurde. Die Zahlen suggerierten einen vermeintlichen Bedarf und ebneten den Weg zum Deutschlandticket. Dieses ging für 49 Euro an den Start und kostete ab Januar 2025 bereits 58 Euro. Zum kommenden Jahreswechsel wird der Preis abermals erhöht, auf dann 63 Euro pro Monat. Dies hat der Bundestag kurz vor dem Wochenende mit den geplanten Änderungen am Regionalisierungsgesetz beschlossen. Damit ist die Finanzierung des Deutschlandtickets auch für das Jahr 2026 gesichert. Bund und Länder wollen sich weiterhin mit jeweils 1,5 Milliarde an dem Projekt beteiligen und so die Verluste ausgleichen.

Deutschlandticket für Gemeinden, Kommunen und ÖPNV-Anbieter ein Verlustgeschäft

Das Deutschlandticket sorgte dafür, dass die Einnahmen aus den deutlich teureren Pendlerangeboten im gesamten Bundesgebiet für Städte, Kommunen und die jeweiligen ÖPNV-Anbieter wegbrachen und so durch die Bank deutliche Verluste erzeugten. In Kombination mit gestiegenen Beschaffungspreisen für Strom, Benzin/Diesel und erhöhten Personalkosten setzt das die Unternehmen massiv unter Druck. Ohne die nun zugesicherten 3 Milliarden Euro Ausgleichszahlungen vom Bund droht allein für 2026 eine Finanzierungslücke von 800 Millionen Euro, so Alexander Möller, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).

Ab 2027 soll die Erhöhung dynamisch angepasst werden

Was wir jetzt schon sagen können: die 63 Euro pro Monat sind noch nicht das Ende der Fahnenstange. Die Verkehrsbetriebe müssen eigentlich ihre Flotten modernisieren und das Angebot ausbauen, um dem eigentlichen Anliegen des ÖPNV, mehr Menschen zum Umstieg weg vom Auto zu bewegen, gerecht zu werden. Ab 2027 soll der Preis des Deutschlandtickets anhand eines bis zur Verkehrsministerkonferenz im Herbst 2026 zu erarbeitenden Kostenindexes gebildet werden. Einfluss finden sollen zum Beispiel Lohn- und Energiekosten. Damit sollen die bisherigen Zankereien vermieden werden. Erwartungsgemäß gibt es von allen Seiten Kritik an dieser Entscheidung

Zu schlechte Infrastruktur

Unsere Kritik an dem Deutschlandticket hat sich indes nicht geändert, unserer Meinung nach ist die Infrastruktur, die Abdeckung sowie die Taktung das größte Problem. Beispielsweise dünnt die Braunschweiger Verkehrs-AG das Liniennetz im Braunschweiger Umland derzeit deutlich aus und steht damit nicht allein. Die Stadt Stendal hat zuletzt die Gültigkeirt des Deutschlandtickets eingeschränkt, andere Städte, Gemeinden und ÖPNV-Betriebe dürften folgen. Immer noch präsent ist das Vorgehen der Deutschen Bahn, Züge mit Verspätungen von mehr als 30 Minuten gezielt ausfallen zu lassen, um die Pünktlichkeitsstatistik aufzuhübschen.

 

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