Apple sträubt sich weiter gegen ein gesetzlich verankertes Recht auf Reparierbarkeit von iPhones und anderer Produkte. Ein solches wird schon lange von verschiedenen Initiativen und Verbraucherverbänden gefordert, doch Apple ist dagegen. Der Grund: Der Kunde könnte sich verletzen.
Die Argumente sind nicht wirklich neu und ein gehöriges Maß Skepsis ob der Motivation, die Apple im vorliegenden Fall antreibt, ist durchaus angebracht. Die Rede ist vom sogenannten Recht auf Reparierbarkeit. Es besagt, je nach Auslegung, dass Produkte so gestaltet sein müssen, dass sie nicht nur vom Hersteller repariert werden können. Eine weniger drastische Interpretation verlangt zumindest, dass die Hersteller alle für eine Reparatur nötigen Ersatzteile und Anleitungen zur Verfügung stellen.
Apple sorgt sich um den Kunden
Das Recht auf Reparierbarkeit hat in Skandinavien viele Anhänger, dort sind auch schon einzelne Urteile pro Verbraucher vor verschiedenen Gerichten gefallen, doch auch im Mutterland gibt es die Bewegung. So soll ein solches Recht etwa in Kalifornien und einigen anderen Staaten in Gesetzesform gegossen werden. Apple hat hier stets argumentiert, die Zuverlässigkeit und Performance der eigenen Produkte werde dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Nun bringt man ein weiteres Argument an: Der Kunde könnte sich dabei verletzen.

In den letzten Wochen liefen verschiedene Gesprächsrunden zwischen Vertretern von Apple und anderen Tech-Unternehmen und kalifornischen Politikern. Zu einem dieser Meetings brachte ein Apple-Lobbyist ein zerlegtes iPhone mit und versuchte anschaulich zu demonstrieren, wie gefährlich es ist, wenn Kunden die Geräte auf eigene Faust öffneten und etwa an der Batterie herumbasteln.
Nathan Proctor, US-Verbraucherschützer und Befürworter des Rechts auf Reparierbarkeit, lässt dies in einem Medienbericht nicht gelten. Wenn man sehe, dass Reparaturen am eigenen Smartphone in diesem Land jeden Tag tausendfach von Nutzern vorgenommen werden und jeder noch so kleine Handy-Shop ungeachtet der von Apple und co. durch die Nutzung schwer zugänglicher Ersatzteile verursachten Hemmnisse seit Jahren die Geräte auseinandernimmt, wirke dieses Argument Apples geradezu absurd.
Es ist auch klar, dass Apple nicht nur die Sicherheit des Verbrauchers, sondern auch die durch Reparaturen erzielten Einnahmen im Blick hat.
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