1. Februar 2021

Roman van Genabith

Datenschutz-Labels im App Store oft falsch oder unvollständig: Apple prüft nicht aktiv

Seit bald zwei Monaten sind die neuen Datenschutz-Labels im App Store verpflichtend. Apps müssen offenlegen, welche Daten über ihre Nutzer sie zu welchem Zweck gespeichert haben. Was sich aber bereits zuvor als mögliches Problem andeutete, hat sich nun bestätigt: Apple kann oder will nicht scharf kontrollieren, ob die gemachten Angaben der Wahrheit entsprechen.

Apple tut einiges in Sachen Datenschutz und Privatsphäre, doch den Möglichkeiten des Unternehmens sind auch Grenzen gesetzt, das zeigt sich aktuell etwa im Fall der neuen Datenschutz-Labels. Diese müssen Apps seit dem 08. Dezember 2020 im App Store vorweisen. Dies gilt für alle seither neu eingestellten Apps und alle Updates, die Apple zur Überprüfung vorgelegt werden, Apfelpage.de berichtete.

In diesen Erklärungen müssen die Entwickler angeben, welche Daten zu welchem Zweck genutzt werden, etwa zum Tracking des Verhaltens der Nutzer oder personenbezogene Daten.

Gemachte Angaben stimmen häufig nicht

Das Problem: Oft genug sind die von den Entwicklern zum Verhalten ihrer Apps im App Store hinterlegten Angaben unvollständig oder sogar irreführend. Eine Meditations-App hatte etwa Daten der Nutzer an Facebook oder Google ausgeweitet, dies ging aus den gemachten Angaben nicht hervor, wie ein US-Zeitungsbericht ausführt. In vielen Fällen weisen die Datenschutz-Labels von Apps gravierende Unzulänglichkeiten auf. Apple überprüft die Datenschutz-Labels offenbar nicht proaktiv auf ihre Richtigkeit.

Schon im Vorfeld war die Frage aufgekommen, wie Apple die Einhaltung der neuen Vorgabe überprüfen würde. Der App Store enthält Millionen Apps und auch nur die Flut an Updates und Neuzugängen zu überprüfen, ist personell immens aufwendig. Apple prüft daher nicht von sich aus die Plausibilität der gemachten Angaben, dies geschieht erst im konkreten Verdachtsfall. Bei wie vielen Apps das Datenschutz-Label Fehlerhaft ist, ist nicht absehbar.

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