28. September 2016

Philipp Tusch

Blackberry entwickelt keine Smartphones mehr

Der einstige Smartphone-Pioneer Blackberry streicht die Segel und wird künftig keine Smartphones mehr entwickeln. Was übrig bleibt, ist ein reiner Software-Konzern.

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Bild: Shutterstock

Bekannt ist die kanadische Marke vor allem für seine frühen – smarten – Handys. Mit Nokia dominierte Blackberry damals den Markt und verlor dann den Anschluss. Den iPhones und Android-Smartphones konnte der Konzern kein ernsthaft konkurrierendes Produkt entgegensetzen. Auch der erhoffte Rettungsschlag mit Blackberry 10 und neuen Smartphones blieb in den letzten Jahren aus, sodass sich das Unternehmen dazu entschieden, die Software- und vor allem Sicherheitssparte weiter auszubauen. Die Smartphone-Produktion blieb allerdings nebenbei immer noch ein Steckenpferd. Doch: Der Marktanteil war zuletzt auf 0,1 Prozent geschrumpft.

Nun zieht Blackberry endlich die Reißleine und wird künftig keine Smartphones mehr entwickeln, wie der Chef John Chen heute bekannt gab:

Our new Mobility Solutions strategy is showing signs of momentum, including our first major device software licensing agreement with a telecom joint venture in Indonesia. Under this strategy, we are focusing on software development, including security and applications. The company plans to end all internal hardware development and will outsource that function to partners. This allows us to reduce capital requirements and enhance return on invested capital.

Und das ist konsequent: Schon mehrfach hatte der CEO angekündigt, diesen Schritt zu gehen, wenn das Unternehmen nicht in die Gewinnzone kommt.

Im zweiten Geschäftsquartal 2016 schrieb Blackberry einen Verlust von 372 Millionen US-Dollar aus. Der Umsatz fiel von 490 Millionen US-Dollar auf 334 Millionen US-Dollar.

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Bild: Statista

Zukünftig nur noch ein Software-Unternehmen.

Die Produktion der aktuellen Smartphones wird Blackberry an externe Partner auslagern – so macht man es bereits seit einiger Zeit in Indonesien. Das spart Kosten und ist ein geeignetes Auslaufmodell.

Blackberry wird sich selbst nur noch auf Software spezialisieren. Damit plant CEO Chen noch in diesem Jahr aus der Verlustzone herauszukommen. Services, wie der recht erfolgreiche Messenger und Sicherheitstechnologien sind in den letzten Monaten stark gewachsen. Wo Blackberry hier genau hingehen wird, muss sich in der nächsten Zukunft noch herausstellen. Man konzentriert sich wohl eher weiter auf Unternehmenstechnologien.

26 Gedanken zu „Blackberry entwickelt keine Smartphones mehr“

  1. Blackberry entwickelt keine Smartphones mehr, Microsoft stellt die Lumias … Hoffentlich bleibt Apple noch ein wenig erfolgreich sonst muss ich mir wieder ein Klapphandy kaufen ?
  2. Wieder ein Beweis dafür, wie viel Schmarn die Medien erzählen. Blackberry hat in seinen besten Zeiten ungefähr 52 Millionen Geräte verkauft und wenn Apple einmal „nur“ 85 Millionen iPhones verkauft reden alle von einem Umsatzeinbruch ?
  3. Habe gerade eben gelesen das ein neues Android Smartphone Namens DTEK60 herauskommen wird. Von TLC gefertigt aber läuft unter Blackberry und wurde auch von ihnen entwickelt.
  4. Unglaublich dass der Markt nicht mal 3 verschiedene Betriebssysteme (iOS, Android und ein 3. dass von BB oder Nokia hätte kommen müssen) verträgt. RIP Blackberry..
    • Das Windows Phone nie so wirklich angenommen wurde daran ist Microsoft irgendwie schon selber schuld dran. Sie haben immer unglaublich viele User vergrault wenn ein Systemwechsel vorgenommen wurde von Windows Phone 7 auf 8 oder von 8 auf 10.
  5. Hat nicht dieser Chen vor ein paar Monaten sein Maul so aufgerissen und ist über Apple hergezogen? Da war doch was. Ah, ja, da ging es um die Entschlüsselung für das FBI. Jo, das quadratischen Manner-Blackberry war wohl auch nicht so der Renner, hahahaha. Too big to fail gibt es nicht. Wollen wir hoffen, dass Apple durchhält.
  6. Na ja jahrelang haben sie sich ihre Dienste teuer bezahlen lassen..Eine lumpige Email empfangen war nicht ohne weiteres möglich ohne eine kostspielige Option beim netzanbieter zu buchen. Irgebdwann rächt sich alles.. Ich denke man wird es auch verkraften. Es gibt ja tausender Android gurken. Da kommt es auf eine weniger auch nicht mehr drauf an.
  7. Jeder, der schon einmal Blackberry 10 OS oder Windows 10 Mobile genutzt hat, wird bestätigen können, dass diese Betriebssysteme schnell & stabil sind/waren. Von der Performance her absolut mit iOS vergleichbar, wenn nicht gar besser. Es gab eben keine Apps wegen des zu späten Markteintritts. Leider hat sich neben den Premiumgeräten von Apple nur Android am Markt durchsetzen können, was allen Alternativen qualitativ klar unterlegen ist. Es waren sich eben alle Hersteller (Samsung, HTC, Sony, Huawei, LG…) einig, also hat es sich durchgesetzt. War bei Windows nicht anders. Der Kunde wird qualitativ nur an der Nase herumgeführt und mit einer ganz schwachen Systemleistung „beglückt“.

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