Twitter hat die Unterstützung für Dritt-Apps offiziell begraben: Damit können nur noch die eigenen Apps für iOS, macOS und Android genutzt werden, um den Dienst zu verwenden.Der Hintergrund der Entscheidung ist wenig geheimnisvoll, die Kommunikation dieser Änderung indes einmal mehr katastrophal.
Es sind Apps wie Tweetbot, Twitterrific, Aviary, Echofon, Birdie und viele weitere: Für gut eine Dekade gab es Dritt-Apps zur Nutzung von Twitter. Sie erlaubten das Stöbern, wie auch das aktive Twittern und punkteten oft durch Funktionen und durchdachte Bedienkonzepte, die sie der originalen Twitter-App voraus hatten. Viele Twitter-Apps waren bei den Nutzern deutlich beliebter als das Original, nicht nur aufgrund der oft überlegenen Funktionalität, es gab noch einen weiteren Grund für ihre Popularität.
Die Twitter-Apps griffen den Content über die API ab und zeigten daher keine Werbung im Feed. Werbung ist aber das Blut von Twitter und momentan blutet der Service aus.
Katastrophale Kommunikation
Einmal mehr ernüchtert Elon Musk Kunden und Partner: Seit die Twitter-API letzte Woche aufgehört hat, zu funktionieren, fehlte es an jeder Kommunikation zu dem Thema. Rasch kam zwar die Vermutung auf, Twitter blockiere die Dritt-Apps absichtlich, doch hätte es sich auch um eine technische Störung handeln können, davon gibt es seit der Übername auch genügend.
Nun erst wird klar, der Ausschluss hat System: Twitter kommuniziert die Änderung aber nur in einem stillen Update der Entwickler-Richtlinien, den Engadget eher zufällig entdeckt hat. Darin heißt es, es ist nicht erlaubt, die Twitter-App nachzubauen oder ein Produkt anzubieten, das deren Funktionsumfang nachbildet.
Klar dürfte sein, dass Twitter vermeiden möchte, Werbeeinnahmen zu verlieren. Für einige Entwickler kommt der Schritt einer Zerstörung des Geschäftsmodells gleich. So bittet etwa Twitterrific seine Kunden, keine Erstattung der Abo-Gebühren bei Apple zu beantragen, da tausende von Rückerstattungen verhängnisvolle Folgen hätten.
8 Gedanken zu „Aus: Twitter blockiert alle Dritt-Apps und begräbt deren Geschäftsmodell“
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