Tim Cook kam nach Frankreich, um Präsident Macron von einer weiterhin milden Steuerpolitik für Apple zu überzeugen. Stattdessen hat Macron anscheinend ihn überzeugt: Apple könnte im Steuerstreit einlenken.
Apple zahlt in Europa ziemlich wenig Steuern, es lässt seine sämtlichen Einnahmen über die irische Apple-Tochter laufen, wie es viele multinationale Konzerne tun. Damit soll Schluss sein, fordern EU-Politiker schon länger, doch sah es bislang nicht nach einer Änderung in greifbarer Nähe aus. Doch nun scheint es, als käme womöglich doch Bewegung in die Sache. Apple könnte doch überzeugt werden künftig seine Steuern in jedem Land, in dem es am Markt ist, den dortigen Steuersätzen gemäß abzuführen. Damit hätte die europäische Politik tatsächlich einen großen Schritt in Richtung einer vernünftigeren Besteuerung von Großkonzernen getan, der das Geschäft für Steuerparadiese zumindest erschwert, wenn sie auch dadurch nicht ausgetrocknet werden.
Wie die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg berichtet, scheint Cook es leid zu sein sich mit der EU über die Steuerfrage zu streiten, zumal die ganze Angelegenheit zuletzt dadurch kompliziert wurde, dass Irland von der EU-Kommission vor den Europäischen Gerichtshof gezerrt wurde, weil es sich nach wie vor weigert Apples Steuerschuld von rund 13 Milliarden Dollar einzutreiben. Apples Position in dieser Frage war bislang stets: Alle anfallenden Steuern werden auf den Dollar genau bezahlt. Künftig werden sie das dann vielleicht jeweils in dem Land, in dem Apple Gewinne erwirtschaftet. Apple gab zu dem Thema zunächst noch keinen Kommentar ab. Eine praktische Umsetzung der Übereinkunft kann sich noch hinziehen.
7 Gedanken zu „Apple vs. EU: Tim Cook deutet Einlenken im Steuerstreit an“
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