Die Ermittlungen der Europäischen Kommission gegen Apple könnten sich länger hinziehen als zunächst gedacht. Dabei steht viel auf dem Spiel.
Auf einer Pressekonferenz in Brüssel sagte die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager auf Fragen von Journalisten nach dem Zeitplan für die Ermittlungen:
Halten Sie ihren Atem nicht an. Ich warne Sie nur. (…) Nein, wir warten solange, bis die Aufgabe gründlich erledigt ist, und zwar mit der von uns gewünschten Qualität
Oder um es anders zu formulieren: Ein Urteil der Kommission, ob Apple in Irland illegale Steuerrabatte erhält, lässt wohl noch länger auf sich warten. Ursprünglich rechnete man im April mit ersten Ergebnissen.
Margrethe Vestager – das ist die Frau, die über Sieg oder Niederlage entscheidet. Sie prüft derzeit, ob es ein illegales Abkommen zwischen Irland und Apple gegeben hat, das dem amerikanischen Konzern erhebliche Steuervorteile bescherte. Der Inselstaat hätte den Konzern überzeugt, seine Europa-Zentrale in dem Land anzusiedeln. Im Gegenzug sicherte Irland eine Körperschaftssteuer von 2,5 statt 12,5 Prozent zu.
Auch wenn nicht Apple, sondern die Regierung als EU-Land gegen Gesetze verstoßen hat, kämen wohl milliardenschwere Steuernachzahlungen auf Apple zu. Berechnungen von Bloomberg zufolge beläuft sich die Nachzahlung auf 8 Milliarden Dollar. Selbst für einen Konzern wie Apple nur schwer zu ertragen.
Seit Januar hat Apple daher seine Lobby-Aktivitäten in der EU erheblich verstärkt. Zuletzt traf sich Cook sogar persönlich mit Vestager. Beide Seiten bestätigten das Gespräch, bewahrten allerdings Stillschweigen über den Inhalt. Auch zahlreiche Politiker in Irland stellen sich öffentlich auf Apples Seite.
[Bild: Shutterstock / Apple Schulden]
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