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App-Tracking-Transparenz: Top-Manager bei Apple waren gegen mehr Datenschutz

Apples App-Tracking-Transparenz stärkt seit einiger Zeit die Privatsphäre der iOS-Nutzer, dass das Feature in dieser Form eingeführt wurde, war aber aus Sicht der Nutzer ein Glücksfall. Intern gab es hierzu durchaus Kontroversen. Einige Top-Manager bei Apple fürchteten um die Einnahmen aus dem App Store.

Apples App-Tracking-Transparenz gilt als großer Erfolg für Datenschutz und Privatsphäre und als großer Rückschlag für Werbekunden. Zwar sind inzwischen schon einige Strategien bekannt, das App-Tracking zu unterlaufen, dennoch wirkt die Funktionalität und verhindert relativ großflächig, das Nutzerverhalten von Anwendern zu überwachen. Bei Apple war das Feature in der Entwicklungsphase allerdings hoch umstritten.

Im obersten Management herrschte Uneinigkeit über die Stärke des neuen Privatsphäreschutzes. Die Nutzer verdanken es im wesentlichen des Einsatzes von Craig Federighi, dass die App-Tracking-Verhinderung in der aktuellen Form gekommen ist.

Der Softwarechef von Apple reagierte auf eine interne Einschätzung des ursprünglichen Erfinders der Werbe-ID von Apple, die Entwickler nutzen konnten, um eine pseudonymisierte Zuordnung für Werbezwecke zu erstellen. Eric Neuenschwander hatte bereits vor Jahren darauf hingewiesen, dass diese Technik von Entwicklern und Werbetreibenden unterlaufen und dazu missbraucht wird, Trackingprofile von Nutzern anzulegen.

Uneinigkeit beim Datenschutz

Im Dreigestirn von Phil Schiller, Craig Federighi und Eddy Cup waren zwei von drei Managern gegen eine so starke Version der App-Tracking-Transparenz, wie sie letztlich gekommen ist. Schiller fürchtete um die Einnahmen des App Stores, die zurückgehen könnten, wenn den Nutzern weniger Anzeigen präsentiert würden.

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Cue verantwortet unter anderem alle Anzeigenprogramme von Apple und ist naturgemäß nie begeistert von Beschneidungen in diesem Bereich gewesen.

Der Softwarechef setzte sich schlussendlich aber größtenteils durch, berichtet aktuell das Magazin The Information unter Berufung auf Informationen aus Quellen, die mit der Entwicklung vertraut sind. Er beauftragte Ende 2019 ein Team mit der Implementierung der App-Tracking-Transparenz. Die technische Entwicklung wurde eng von Apples Anwälten begleitet, das sollte sicherstellen, dass Regulierungsbehörden das Feature nicht antasten würden. Ganz aufgegangen ist das nicht, die Betreiber großer Anzeigennetzwerke versuchten mehrfach, die Wettbewerbsbehörden verschiedener Märkte und Länder auf Apple zu hetzen, da sie ihre Geschäftsmodelle unter iOS gefährdet sahen.

Die Regulierer sahen hier bis jetzt allerdings noch keinen unmittelbaren Handlungsbedarf.

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Roman van Genabith
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