Neben der neuesten Android-Version mit dem Codenamen Android N und vielen weiteren Projekten, hat Google auf seiner Entwicklerkonferenz Google I/O gestern Abend ein interessantes neues Android-Feature vorgestellt: Instant Apps, die sofort auf dem Smartphone in vollem Umfang nutzbar sind, obwohl man sie noch gar nicht installiert hat.
Klickt man beispielsweise auf einen Link zu einem Buzzfeed-Video, öffnet sich direkt die Buzzfeed-App – selbst dann, wenn der Nutzer diese noch gar nicht installiert hat. Eine clevere Stückelung der Apps macht’s möglich: binnen Sekunden wird nur das Modul aus dem Play-Store geladen, welches für die Darstellung des Videos, tatsächlich benötigt wird. Bewegt man sich weiter durch die App, werden die benötigten Module so schnell nachgeladen, dass man das Gefühl hat, die App sei bereits installiert.
Auch mittels NFC lassen sich die Instant Apps starten: So könnte die Parkuhr demnächst mit dem Smartphone kommunizieren und das Bezahlen der Parkgebühr via Android Pay ermöglichen.
Typisches Einsatzgebiet der Instant Apps könnten Dienste sein, die man nicht oft genug verwendet, um sich die native App herunterzuladen. Entscheidet man sich dafür, die App tatsächlich zu installieren, genügt ein Klick um die restlichen Module herunterzuladen – anderenfalls werden die Dateien nach einigen Stunden im Cache komplett von Gerät gelöscht.
Wie reibungslos die Nutzererfahrung tatsächlich verläuft dürfte wohl hauptsächlich von der Internetverbindung abhängen. Und auch ein Blick auf das mobile Datenvolumen könnte interessant werden: Einerseits müssen Instant Apps nicht komplett heruntergeladen werden, andererseits könnten Nutzer verleitet werden, Apps oder App-Module zunehmend mobil herunterzuladen oder insgesamt mehr Daten herunterzuladen, wenn man Apps doch häufiger nutzt als erwartet.
Die Instant Apps sollen im späteren Jahresverlauf freigeschaltet werden und dann ab Android 4.0 Jelly Bean zur Verfügung stehen. Bis dahin sollten viele Entwickler ihre Apps entsprechend vorbereitet haben. Laut Google beträgt der Aufwand zumindest für einfachere Apps nur wenige Stunden.
Vielleicht auch eine Idee für iOS – was denkt ihr?
21 Gedanken zu „Android Instant-Apps funktionieren ohne Installation“
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