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18. Dezember 2017

Roman van Genabith

Amazons Langzeitplan: Mit eigenen Geschäften in Deutschland auch den stationären Handel angreifen

Amazon möchte auch in Deutschland eigene Läden eröffnen, die Frage ist nur, wann es so weit ist. Den Plan verfolgt das Unternehmen nämlich dem Vernehmen nach schon länger. Der deutsche Einzelhandel dürfte diese Entwicklung aufmerksam verfolgen.

Immer wieder gab es wage Gerüchte, Amazon könnte vermehrt mit eigenen Retail Stores aktiv werden. Bislang ist in Deutschland noch nichts davon zu sehen, auch wenn die ersten Spekulationen dazu schon einige Jahre alt sind. Auch die Expansion von Amazon Prime Now verläuft nicht so sprunghaft wie von vielen Beobachtern erwartet. Doch der Deutsche ist ein konservativer Gewohnheitskonsument und lässt sich durch Onlinedienste nicht bei allen Einkaufsangelegenheiten überzeugen, ein möglicher Grund für Amazon, es doch früher oder später mit eigenen Geschäften zu versuchen.

Deutschlandstart noch immer eine Option

Abermals kurz vor Weihnachten macht nun die Berliner Morgenpost auf sich aufmerksam. Sie zitiert Amazon Deutschlandchef Ralf Kleber mit den Worten, der Start von Ladengeschäften in Deutschland sei keine Frage des Ob, sondern eine Frage des Wann. Weitere Details zu Zeitplänen und erhältlichen Artikeln in möglichen Läden blieb er aber schuldig. Dennoch, in Deutschland wird nach wie vor der überwältigende Teil der Umsätze im Lebensmittelverkauf im stationären Handel verdient, wo die etablierten Akteure darum bemüht sein dürften, dass sich genau das auch nicht so schnell ändert. Aus diesem Grund gibt es Amazon Prime Now auch noch nicht flächendeckend und die verfügbaren Artikel lassen weiter mehr Wünsche offen als das Angebot befriedigt. Eigene Amazon-Lebensmittelmärkte wären möglicherweise etwas, was man im Netz-Neusprech mit Fug und Recht disruptiv nennen könnte.

5 Gedanken zu „Amazons Langzeitplan: Mit eigenen Geschäften in Deutschland auch den stationären Handel angreifen“

  1. Wird Amazon denn mit stationären Lebensmittelmärkten Aldi, Lidl & Co. preislich unterbieten können?: Nur dann könnten (Amazon-) Lebensmittelmärkte überhaupt disruptiv wirken. Bin gespannt …
    • bmbsbr, meine Einkaufskultur besteht darin, Geld zu sparen, und eben nicht darin, Geld zu verschwenden. Eine anders gelagerte Einkaufskultur kann keine Berechtigung haben, denn sie führt über kurz oder lang zum Bankrott.
  2. mich wundert, dass man so einem Mann wie äh, äh… Kleber mediale Aufmerksamkeit spendiert. Immer mehr Menschen wachen auf und fühlen sich von Amazon bedroht und betrogen. Kleber kann sich schon jetzt nicht mehr so ohne weiteres in der Öffentlilchkeit blicken, wird ausgebuht. Alle Auflagen, die wir Deutscher Mittelstand erfüllen müssen, darf Amazon umgehen. Resultat: Wachstum aufgrund von unfairem Wettbewerb, Ausbeutung, Steuerbefreiung, Subventionen und und und. Nie würde ich einen Amazonladen betreten.

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