30. September 2016

Philipp Tusch

Ab morgen: Mobilfunk-Verträge dürfen auch online gekündigt werden

Shortnews: Der erste Oktober bringt für viele Deutsche eine Gesetzesänderung mit, die wohl so einige Problematiken erleichtern dürfte. Das „Gesetz zur Verbesserung der zivilrechtlichen Durchsetzung von verbraucherschützenden Vorschriften des Datenschutzrechts“ tritt in Kraft und beinhaltet unter anderem einen Passus für Vertragskündigungen. Demnach müssen Online-Verträge ab morgen auch einfach online gekündigt werden dürfen.

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Bild: Shutterstock

Das gilt beispielsweise für Strom- oder DSL-Verträge, aber eben auch für euren Handyvertrag. Bislang haben viele Anbieter ein unterzeichneted Dokument verlangt, häufig per Postweg, und andere Möglichkeiten kategorisch abgelehnt. Gesetzlich war von einer Schriftform die Rede – ab morgen reicht Textform. Mit der Voraussetzung: Die Erklärung muss speicherbar, eindeutig und lesbar sein.

Das kann eine Mail, PDF oder eine SMS sein. AGBs, die immer noch anderslauten, sich damit unwirksam. Da diese Änderung schon länger bekannt ist, sollten die Mobilfunker aber recht schnell reagieren.

30 Gedanken zu „Ab morgen: Mobilfunk-Verträge dürfen auch online gekündigt werden“

    • Der Vorteil für uns Verbraucher ist noch ein anderer meiner Meinung nach: Die einfache Kündigung wird die Wechselbereitschaft der Kunden erhöhen, das wiederum erhöht den Druck auf die Anbieter und damit den Konkurrenzkampf. Ich wette mit euch, dass es in vielen Unternehmen eine defininierte Kundezahl gibt/gab, die Verträge weiter laufen lässt, weil die Kündigungsfrist versäumt oder Unwissenheit oder Bequemlichkeit vorherrscht, und die Unternehmen fix mit dieser Zahl kalkulieren. Das ist aber bald Vergangenheit.
      • Dein Konkurrenzkampf ist doch schon lange im vollen Gange. Ich habe vor einem Jahr mein Handyvertrag bei der Telekom per Mail gekündigt. Und das mit einem Satz. Ging ohne Probleme durch.
    • Tja, dann werden die Anbieter eben keine E-mail oder sonstige Adressen mehr angeben (online). Dadurch ist man dann wieder gezwungen Einschreiben mit Rückschein zu machen. Viel Spass dabei. Was interessiert denn die Firma Gesetze. Achja, Briefe kann man als unzustellbar zurück gehen lassen.
      • Wolfgang, ob die Anbieter so einfach keine E-Mail oder sonstige Adressen (online) mehr angeben dürfen, könnte eine Umgehung der Pflicht zum Impressum darstellen. Weiterhin kann jede Firma natürlich Briefe als unzustellbar zurückgehen lassen – meines Erachtens/Wissens nach kommt es hier jedoch weniger auf die Frage des tatsächlichen Zugangs an, als vielmehr auf die Frage des juristischen Zugangs (= „wann gilt ein Schreiben rechtlich als zugegangen?“) Ich denke daher, daß in Deinen beschriebenen Fällen der Spaß ganz bei den Anbietern liegen dürfte …
      • Wolfgang, wozu ein Einschreiben mit Rückschein? Du bekommst lediglich bestätigt, dass ein Brief beim Empfänger eingegangen ist – zum Inhalt des Schreibens sagt so etwas nichts. Wenn du sicher sein belegen möchtest, dass dein Schreiben wirklich eine Kündigung enthält, dann musst du das von einem Rechtsanwalt versenden lassen. Bei einer Mail kann die Prüfsumme exakt belegen, dass die beim Empfänger eingegangen ist. Da siegt die IT über die gute, alte Post.
    • Bei Vodafone geht das auch schon seit Jahren. Papier gibt es da nur bei Anlieferung der Hardware. Sonst nicht. ^^ Ein tolles Gesetz. ??
      • Seinerzeit (zum Glück schon einige Jahre her) musste ich stundenlang im Internet nachschauen, wie und wo ich deren grausame und hinterfo… Verträge kündigen kann. Aber die Firma ist zum Glück Vergangenheit für mich. ?
  1. Auch Telefonanschluss? Es hat mich immer gewundert, dass Vertragsänderungen am Telefon abgeschlossen werden können, gekündigt aber nur schriftlich. Das lief dann also immer auf ein Einschreiben raus ?
  2. Wie die Online-Junkies sich alle so freuen. Ob das der richtige Weg ist, wird sich zeigen. Schriftform und Einschreiben mit Rückschein haben auch heutzutage immer noch ihre Berechtigung und sind immer noch besser als irgendwelche elektronischen Übermittlungen; ich warte auf den Tag, an dem durch Falsch- und Spammails plötzlich Verträge gekündigt werden. Da möchte ich hier den Aufschrei sehen.
    • Ganz genau. Ich bin noch etwas skeptisch mit der Kündigungsbestätigung seitens der Firmen. Die können sich hier sowas von quer stellen. Mail/PDF/SMS?? Ist bei uns nicht angekommen.
      • Ja, aber sobald die deine Kündigung erhalten was ja sofort passiert + Max 3 Tage Bearbeitungsprotokoll bekommst du nach dieser Zeit immer eine Kündigungsbestätigung. Solltest du nach einer Woche nichts gehört haben rufst du einfach an. Das kann auf dem Postweg genauso sein elektronisch, kannst du auch mit Lesebestätigung verschicken. Was ich kritischer sehe das man ohne Unterschrift kündigen kannnund somit können fremde halt auch Sachen von anderen kündigen! Ohne eine Urkundenfälschung zu begehen.
  3. Ja es ist ok aber ich verstehe die Aufregung gegenüber einer schriftlichen Kündiging nicht. Ist mir total egal ob ich dem Provider einen Brief schicke oder eine Mail. Fakt ist, ich schreibe etwas und drucke es entweder aus, oder drücke eben auf versenden. Ich komme jeden Tag aus dem Haus also ist es kein Problem das zur Post zu bringen. Für mich also kein „wow Effekt“ ?

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