700 Millionen Euro: EU verhängt Wettbewerbsstrafen gegen Apple und Meta

Während ein weltweiter Handelskrieg aufzieht, setzt die EU ihre Digitalgesetze durch: Apple und Meta werden zuerst mit üppigen Strafzahlungen belegt. Die Unternehmen kritisieren diese als ungerechtfertigt.
Die EU-Kommission hat erstmals Geldstrafen unter dem neuen Digital Markets Act (DMA) gegen große US-Tech-Konzerne verhängt. Apple muss demnach 500 Millionen Euro zahlen, Meta 200 Millionen Euro. Die Maßnahmen richten sich gegen wettbewerbswidriges Verhalten beider Unternehmen und markieren den Beginn einer härteren Gangart gegenüber digitalen Marktbeherrschern.
Bei Apple ist weiterhin der App Store der Knackpunkt
Konkret wirft die Kommission Apple vor, App-Entwickler daran gehindert zu haben, Nutzer über günstigere Angebote außerhalb des App Stores zu informieren. Meta hingegen zwinge Nutzer seit Herbst 2023 dazu, entweder der umfassenden Datennutzung zuzustimmen oder ein kostenpflichtiges Abo abzuschließen – ein Modell, das nach Ansicht der Kommission gegen das Wettbewerbsrecht verstößt.
EU-Vizekommissarin Teresa Ribera betonte, die Strafen seien ein „klares Signal“, dass Verbraucher die volle Kontrolle über ihre Daten haben müssten. EU-Tech-Kommissarin Henna Virkkunen ergänzte: „Der freie Wettbewerb und die Wahlfreiheit der Kunden stehen im Zentrum des DMA.“
Die Strafverhängung erfolgt in einem politisch angespannten Moment. Die EU befindet sich mitten im Zollstreit mit den USA unter Präsident Trump. Die Kommission hatte die Entscheidungen mehrfach aufgeschoben, offenbar aus Sorge vor Gegenmaßnahmen aus Washington. Letztlich gab Trumps angekündigte 90-tägige Zollpause in Brüssel den Ausschlag, nun Fakten zu schaffen.
Apple und Meta kritisieren Strafen
Apple zeigte sich empört: „Die Kommission behandelt uns unfair. Wir haben viel investiert, um das Gesetz zu einzuhalten“, hieß es in einer Stellungnahme. Beide Konzerne kündigten an, gegen die Entscheidung rechtlich vorzugehen.
Strafen mit Signalwirkung
Obwohl die Strafsummen angesichts der Unternehmensumsätze (Apple: 343 Mrd. Euro, Meta: 144 Mrd. Euro) gering erscheinen, sind sie symbolisch bedeutsam – es sind die ersten Maßnahmen unter dem DMA. Weitere Untersuchungen gegen Apple und Meta laufen bereits, erste vorläufige Ergebnisse wurden am selben Tag bekanntgegeben. Im Fall von Facebook Marketplace wurde das Verfahren nach weiteren Gesprächen eingestellt.
Politik begrüßt konsequentes Vorgehen
EU-Abgeordnete aller Fraktionen unterstützen die Entscheidung. Alexandra Geese (Grüne) erklärte: „Endlich wird klar gemacht, dass europäisches Recht auch für Digitalkonzerne gilt.“ Andreas Schwab (CDU) betonte, die Strafen hätten „nichts mit Handelspolitik zu tun“. Svenja Hahn (FDP) sieht ein „Signal der Stärke“, dass sich Brüssel nicht einschüchtern lasse.
Trump kritisiert auch den Digital Services Act
Neben dem DMA stößt auch der Digital Services Act (DSA) in Washington auf Kritik. Der DSA verpflichtet Plattformen, gemeldete illegale Inhalte binnen 24 Stunden zu löschen – Trump sieht darin einen Eingriff in die Meinungsfreiheit. Auch unter dem DSA laufen derzeit Verfahren, unter anderem gegen X (ehemals Twitter). Ein Abschluss steht laut Handelsblatt kurz bevor.
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14 Kommentare zu dem Artikel "700 Millionen Euro: EU verhängt Wettbewerbsstrafen gegen Apple und Meta"
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the boss 23. April 2025 um 13:35 Uhr ·So the EU will be fucked soon! And that‘s good!
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VideoplayerE 23. April 2025 um 14:56 Uhr ·Eehhm was?
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Terfaw 23. April 2025 um 20:37 Uhr ·Another Farage freak
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Apple2025 23. April 2025 um 16:55 Uhr ·Lächerlich. Wann brummt die EU eigentlich IKEA eine saftige Strafe auf? Man kann ja Ikea Möbel und Küchen nur mit den IKEA eigenen Bauteilen reparieren und keine frei verkäuflichen Materialien nutzen. Achso wartet mal, ist ja ein europäisches Unternehmen. Da schaut man bei der EU nicht so genau hin ;)
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Iksbod 24. April 2025 um 00:04 Uhr ·Dann melde das doch, damit die das überprüfen? Hier geht es um den DMA und nicht um Möbel.
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Apple2025 25. April 2025 um 12:06 Uhr ·Es gibt ja auch keinen DMA für Möbelgeschäfte. Aus dem einfachen Grund dass der DMA nur gemacht wurde um amerikanische Unternehmen zu untergraben bzw. zu verscheuchen. Wenn die EU Interesse an Anti-Monopol hätte, sollte sie mal zu Läden wie Ikea schauen. Oder nimm mal im Bildungsbereich Verlage wie Thieme o.Ä. SO sieht echtes Monopol aus.
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InnovareNovus 23. April 2025 um 17:36 Uhr ·Absolut gerecht und richtig so!
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Mazel 23. April 2025 um 18:13 Uhr ·Uuund wütende bot Kommentare in 3-2-1
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Terfaw 23. April 2025 um 19:50 Uhr ·The Boss – must be an ignorant Farage fan
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Ole S. 24. April 2025 um 13:58 Uhr ·Das ist ja richtig unfair! Was soll denn als Nächstes kommen? Ganz normal Steuern zahlen?!
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Mart 24. April 2025 um 16:52 Uhr ·Ja voll unfair von der bösen EU… Was kommt als Nächstes? Steuern zahlen in dem Land wo Umsatz gemacht wurde und in der Höhe wie sie heimische Unternehmen zahlen dürfen? ^^
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Gast1 25. April 2025 um 19:42 Uhr ·Mart …genau und deutsche Firmen zahlen dann Steuern in dem Land wo sie ihre Produkte hinliefern. Als ehmaliger Exportweltmeister , das wird dann noch schneller dunkel in dem Land als durch seine Politiker. Es waren übrigens die Deutschen denen das mit dem Versteuern im eigenen Land eingefallen ist …der gute Helmut wollte das. Ging ja auch ganz gut die letzten Jahre nur das diese Konzerne wie Apple , Amazon so groß geworden sind das diese Spiel nicht mehr funktioniert.
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Mart 26. April 2025 um 10:28 Uhr ·Na dann mal Butter bei die Fische: zeig mir an welcher Stelle das nicht so ist, dass deutsche Unternehmen ihre Steuern nicht in dem Land zahlen wo die jeweiligen Gewinne gemacht werden und stattdessen in Deutschland gezahlt werden. Erkläre mir auch gern was genau der Helmut veranlasst hat, dass es angeblich so ist, wie du es sagst. Ich lerne gern dazu. Eine kurze Recherche meinerseits, lief jedenfalls ins Leere…
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Coxen76 27. April 2025 um 09:59 Uhr ·Wenn ich Apple wäre würde ich gar nichts bezahlen ganz einfach.
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