Twitter könnte sich mit seinem Rausschmiss von Dritt-Apps deutlich ins eigene Fleisch geschnitten haben. Nicht wenig der Aktivität auf der Plattform wurde von Dritt-Clients erzeugt, die seit Anfang des Jahres kalt gestellt sind, wie neue Einblicke zeigen – dies war indes nur ein fragwürdiger Schritt seit der Übernahme von Twitter.
Twitter taumelt nach wie vor am Abgrund entlang, die Plattform wurde in den letzten Monaten grundlegend umgekrempelt, nicht unbedingt zu ihrem Vorteil. Eine der einschneidenden Änderungen war es, allen Dritt-Apps den Stecker zu ziehen – womöglich eine nachteilige Entscheidung, wie man in einem interessanten Hintergrundbericht über die texanische Firma Tapbots lesen kann, Entwickler der lange geschätzten Tweetbot-App.
In dem Stück kommt auch der ehemalige Leiter der Entwicklerzusammenarbeit von Twitter Amir Shevat zu Wort, der sagt: Rund 17% der Aktivität auf der Plattform wurden von Dritt-Apps erzeugt. Das ist nicht wenig vor dem Hintergrund, dass Twitter immer schon zu den kleineren sozialen Netzwerken gehört hatte.
Entwickler: Vermissen schlicht den Respekt
Amir Shevat war in seinem Job dafür verantwortlich, dass Entwickler alles bekamen, um mit ihren Produkten und Integrationen vernünftig arbeiten zu können, diesen Bedarf gab es nach dem Rausschmiss nicht mehr.
Craig Hockenberry von The Iconfactory, Entwickler von Twitterrific, einem weiteren langgedienten Twitter-Client, brachte die Empfindungen der Entwicklergemeinde auf den Punkt. Abgesehen von der Tatsache, dass die Kappung aller Entwickler-APIs schlicht Das Ende für viele Geschäftsmodelle und existenzielle Probleme für die betroffenen Unternehmen bedeutete, sei diese Entscheidung, getroffen praktisch ohne belastbare vorangegangene Kommunikation, ein Ausdruck mangelnden Respekts. Dem ist wohl nicht viel hinzuzufügen.
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