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29. Mai 2023

Roman van Genabith

17% Aktivität verloren: Twitter schadet sich mit Rausschmiss von Dritt-Apps

Twitter könnte sich mit seinem Rausschmiss von Dritt-Apps deutlich ins eigene Fleisch geschnitten haben. Nicht wenig der Aktivität auf der Plattform wurde von Dritt-Clients erzeugt, die seit Anfang des Jahres kalt gestellt sind, wie neue Einblicke zeigen – dies war indes nur ein fragwürdiger Schritt seit der Übernahme von Twitter.

Twitter taumelt nach wie vor am Abgrund entlang, die Plattform wurde in den letzten Monaten grundlegend umgekrempelt, nicht unbedingt zu ihrem Vorteil. Eine der einschneidenden Änderungen war es, allen Dritt-Apps den Stecker zu ziehen – womöglich eine nachteilige Entscheidung, wie man in einem interessanten Hintergrundbericht über die texanische Firma Tapbots lesen kann, Entwickler der lange geschätzten Tweetbot-App.

In dem Stück kommt auch der ehemalige Leiter der Entwicklerzusammenarbeit von Twitter Amir Shevat zu Wort, der sagt: Rund 17% der Aktivität auf der Plattform wurden von Dritt-Apps erzeugt. Das ist nicht wenig vor dem Hintergrund, dass Twitter immer schon zu den kleineren sozialen Netzwerken gehört hatte.

Entwickler: Vermissen schlicht den Respekt

Amir Shevat war in seinem Job dafür verantwortlich, dass Entwickler alles bekamen, um mit ihren Produkten und Integrationen vernünftig arbeiten zu können, diesen Bedarf gab es nach dem Rausschmiss nicht mehr.

Craig Hockenberry von The Iconfactory, Entwickler von Twitterrific, einem weiteren langgedienten Twitter-Client, brachte die Empfindungen der Entwicklergemeinde auf den Punkt. Abgesehen von der Tatsache, dass die Kappung aller Entwickler-APIs schlicht Das Ende für viele Geschäftsmodelle und existenzielle Probleme für die betroffenen Unternehmen bedeutete, sei diese Entscheidung, getroffen praktisch ohne belastbare vorangegangene Kommunikation, ein Ausdruck mangelnden Respekts. Dem ist wohl nicht viel hinzuzufügen.

6 Gedanken zu „17% Aktivität verloren: Twitter schadet sich mit Rausschmiss von Dritt-Apps“

  1. Ich habe seitdem keinen Fuß mehr auf diese Plattform gesetzt und werde es auch ganz sicher weiterhin nicht. Werden schon sehen, was sie davon haben, bei diesem Verhalten ist die Pleite vorprogrammiert.
  2. Nicht nur durch den Wegfall der Clients, insgesamt ist Twitter mit jedem Update immer schlechter geworden. Inzwischen werden z.B. die vom User voreingestellten Funktionen nicht mehr zuverlässig ausgeführt, man wird total aufdringlich mit Werbung zugemüllt und Hasser & Hetzer können sich besser entfalten denn je, um nur einiges zu nennen. Ich sehe schwarz, was die Zukunft der Plattform angeht. Schade drum!

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