Sie haben Apple Pay und andere mobile Bezahllösungen ausgebremst und blockiert, um ihr eigenes erfolgloses Bezahlsystem zu stützen, so lautet der Vorwurf der schweizer Wettbewerbskommission Weko. In der Folge kam es in der Schweiz zu mehreren Hausdurchsuchungen.
Apple Pay ist in der Schweiz bereits nutzbar, doch einige Finanzgrößen waren offenbar nicht begeistert von der Vorstellung, sich den kleinen, aber exklusiven Markt in den Alpen mit Konkurrenten aus Kalifornien teilen zu müssen.
Einige führende Banken in der Schweiz hatten sich nämlich bereits zusammengetan und ein eigenes mobiles Bezahlsystem gestartet. Diesen Dienst namens Twint wollte man offenbar vor dem Wettbewerb schützen, den der Start von Apple Pay und Google Pay bedeutet, diesen Verdacht hegen zumindest schweizer Wettbewerbshüter. Auf Basis ihrer Vermutungen kam es zu Durchsuchungen bei den Großbanken Credit Suisse, Postfinance AG und UBS.
Ferner wurden auch die Finanzdienstleister Swisscard und Aduno durchsucht.
Vorwurf illegaler Absprachen
Die Institute sollen sich darauf verständigt haben, Apple Pay und co. ihren Kunden gemeinschaftlich vorzuenthalten, um ihr eigenes Bezahlsystem zu unterstützen, so die Kommission in einer schnörkellosen Mitteilung.
Mit der Untersuchung soll geklärt werden, ob mehrere Schweizer Finanzinstitute eine Abrede getroffen haben, mobile Bezahllösungen internationaler Anbieter wie Apple Pay und Samsung Pay nicht zu unterstützen. Es besteht der Verdacht, dass die Schweizer Finanzinstitute sich abgesprochen haben, ihre Kreditkarten nicht für die Benutzung mit Apple Pay und Samsung Pay freizugeben, um die Schweizer Lösung TWINT zu bevorzugen.
Die Beschuldigten weisen die Vorwürfe wenig überraschend energisch von sich. Man zeigte sich überrascht ob der Verdächtigungen und kündigte an, mit den Behörden zu kooperieren.
Letztlich werden sich die Anschuldigungen als unbegründet erweisen, zeigten sie sich zuversichtlich.
10 Gedanken zu „Apple Pay und co. ausgebremst? Schweizer Banken illegaler Absprachen beschuldigt“
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