Vodafone möchte große Teile der europäischen Geschäfte von Liberty Global übernehmen. Dem Breitbandkabelnetzanbieter gehört in Deutschland Unitymedia. Damit würde Vodafone auf dem deutschen Markt eine dominierende Stellung einnehmen, daher ist der Deal womöglich nur unter Auflagen genehmigungsfähig.
Es hatte sich schon länger angedeutet, nun ist es offiziell: Vodafone möchte sich vergrößern. Große Teile der europäischen Geschäfte von Liberty Global möchte das Unternehmen erwerben. Kaufpreis: 18,5 Milliarden Euro. Dem britischen Liberty Global gehört in Deutschland der Kabelnetzanbieter Unitymedia, der in Hessen, NRW und Baden-Württemberg aktiv ist.
Vodafone reißt Kabelnetz an sich
Unitymedia hat nach eigenen Angaben derzeit 7,2 Millionen Kunden. Mit der Übernahme wäre Vodafone auf einen Schlag nicht nur führender deutscher Kabelnetzbetreiber, sondern hier geradezu marktbeherrschend. Es besitzt nämlich bereits seit 2014 den Kabelnetzanbieter Kabel Deutschland.
Mit dem Unitymedia-Netz könnte Vodafone dann zwei Dritteln der Deutschen Internet, Kabelfernsehen und Mobilfunk im Paket anbieten. Dabei ist das Kabelnetz, über das Vodafone dann verfügen würde, schnell: Teilweise werden hier Gigabit-Geschwindigkeiten erreicht, wenigstens aber sind die Übertragungsraten überwiegend reichlich dreistellig, die Vodafone im Netz anbieten kann, ganz anders als bei der Telekom, wo eine Geschwindigkeit von 50 MBit noch als schnell gilt.
Der Deal dürfte dauern: Diverse Wettbewerbsregulierer, in Deutschland, der EU und womöglich auch in anderen Ländern, müssen sich den Kauf ansehen. Es ist gut möglich, dass sie Einwende haben, das Geschäft könnte etwa platzen oder nur unter Auflagen genehmigt werden.
Vodafone selbst rechnet mit einem Abschluss der Fusion Mitte nächsten Jahres.
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