Südkoreanische Forscher haben angeblich einige Aspekte des von Apple derzeit verwendeten Chipdesigns entwickelt und Cupertino soll es versäumt haben, diese zu lizensieren, so sehen es zumindest südkoreanische Wettbewerbsbehörden. Die Ermittlungen dürften aber noch eine Weile andauern und auch dann ist fraglich, ob Apple vor Gericht gezogen wird.
Apple soll in seinen iPhones ab dem iPhone 6s Fertigungsmethoden für Chips einsetzen, die von Forschern am Korea Advanced Institute of Science and Technology entwickelt wurden. Die sogenannten Fin field effect-Transistoren liefern eine bessere Performance bei geringerer Leistungsaufnahme. Sie spielen eine Schlüsselrolle im Chipdesign moderner Smartphones, so Professor Lee Jong-ho von der Universität in Seoul.
Apples iPhones setzen diese Technik seit dem iPhone 6s ein, auch in drei iPads kommt dieses Halbleiterdesign zum Einsatz.
Der Import und Verkauf von Produkten in Südkorea, die diese nicht lizensierten Techniken einsetzen, kommt einer Patentverletzung gleich, so sieht es zumindest die südkoreanische Handelsaufsicht.
Und das dürfte auch der Dreh- und Angelpunkt der nun eingeleiteten Untersuchung sein, die nach südkoreanischen Medienberichten zwischen sechs und zehn Monate dauern dürfte. Es ist außerhalb des Mutterlandes eines multinationalen Konzerns immer schwierig, rechtliche Maßnahmen erfolgreich durchzusetzen, über den Umweg der Verletzung nationalen Rechts könnte es aber gelingen.
Im Raum steht eine mögliche Geldbuße in Höhe von 30% des Jahresumsatzes von Apple Südkorea. Wahrscheinlicher ist aber ein außergerichtlicher Vergleich. Apple Südkorea wollte zu der Angelegenheit bislang nicht Stellung nehmen.
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