Es ist kaum möglich Smartphones und Computer zu bauen, ohne dabei auf Ressourcen zurückzugreifen, die in der dritten Welt unter fraglichen Bedingungen abgebaut werden, aber man kann es versuchen. Apple gibt sich hier besonders viel mühe, mit einigem Erfolg.
Wer behauptet, Hightech-Produkte des Alltags aus fairen Rohstoffen gewinnen zu können, verkennt die realwirtschaftlichen und vor allem technischen Herausforderungen ganz und gar. Auf absehbare Zeit sind Tech-Produkte ohne Konfliktrohstoffe nicht denkbar, auch Projekte wie das Fair Phone ändern daran nichts und erzeugen allenfalls ein falsches Gefühl der Rechtschaffenheit bei den Käufern. Es ist aber möglich gegen die schlimmsten Auswüchse dieser Rohstoffgewinnung vorzugehen. Einige große Tech-Konzerne leisten hier beachtliches, Apple ist ganz vorn mit dabei
Wie es in einer Mitteilung des Enough Project heißt, die auch unserer Redaktion zugesandt wurde, ist Apple auf diesem Feld momentan der klare Führer. Apple hebe sich vor allem dadurch von anderen Branchengrößen ab, dass es Meldungen über Missstände in der Lieferkette konsequent verfolgt und aktiv versucht die Bedingungen vor Ort zu verbessern.
Apple emerged as the clear leader with its consistent fulfillment of the rankings criteria indicating that the company has committed substantial resources to developing processes for sourcing minerals from mines that benefit Congolese communities.
Häufig delegieren Unternehmen die Beschaffung benötigter Materialien in die Eigenverantwortung der Zulieferer und beschränken ihr eigenes Engagement auf Absichtserklärungen.
Walmart ist am schlimmsten
Dass konfliktfreie Rohstoffe kaum zu erlangen sind, verdeutlicht ein früherer Bericht von Amnesty International. Dieser lobt zwar ebenfalls Apples Bemühungen um konfliktfrei geschürftes Kobalt, Apple hatte hier seine Zulieferer offengelegt, merkt aber gleichzeitig an, dass noch immer Kobalt aus dem Kongo bezogen werde, wo es vielerorts durch Kinderarbeiter geschürft wird. Allein 40.000 Minenarbeiter sind dort Kinder ab sieben Jahren. Neben Kobalt zählen auch Gold, Zinn, Wolfram oder Tantal zur Gruppe der Konfliktmineralien, dies vor allem, weil sie oft in Krisengebieten oder extrem gering entwickelten Regionen abgebaut werden, wo weder Bezahlung, noch die rechtliche Situation der Beschäftigten sonderlich erbaulich ist.
Hinter Apple können sich unter anderem Microsoft, HP und Intel einreihen.
Schlusslicht ist die US-Handelskette Walmart, die quasi das Gegenteil dessen darstellt, was an der Spitze des Rankings demonstriert wird: Fehlende Transparenz und kaum Engagement hinsichtlich einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
15 Gedanken zu „Kinderarbeit im Kongo: Licht und Schatten um Apples Streben nach konfliktfreien Mineralien“
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