Als wir den Bericht des Motorsport-Journalisten Joe Saward gelesen haben, mussten wir erstmal schlucken. Hat Apple Interesse an einer Übernahme der Formel 1? Ganz abwegig scheint das zumindest tatsächlich nicht.
Fakt ist: Die Formel 1, die Königklasse, die Millionen von Zuschauern sonntäglich begeistert, steht zum Verkauf. Der gegenwärtige Besitzer der »Formula One Management Ltd« (FOM), Bernie Ecclestone, hat bereits öffentlich verkündet, er wolle seine Besitzanteile aus finanziellen Schwierigkeiten abgeben. Der Wert der Formel 1 beläuft sich auf etwa 8,5 Milliarden Dollar.
(Bild: Shutterstock / Formel 1)
Und hier kommt Apple ins Spiel. Laut Saward – er ist bislang auch die einzige Quelle, die das Gerücht in den Umlauf gebracht hat – soll Apple bereits ein Verkaufsangebot vorgelegt haben. Der entscheidende Satz seines Berichts befindet sich relativ weit unten:
The whisper is that the latest bidder is Apple Inc., which is a company with $161 billion in net cash at the moment, despite having spent $117 billion on share repurchases and $46 billion on dividends in recent years.
Bestätigt ist diese Information bei Weitem nicht. Saward selbst gilt als Motosport-Experte, aber nicht als jemand, der in der Wirtschaftswelt gut verdrahtet ist.
Für Streaming und Autos
Doch es gibt Gründe, die für einen Kauf Apples sprechen: Zum einen ist der Erwerb zumindest finanziell für den Konzern problemlos möglich. Unglaubliche 233 Milliarden Dollar hat Apple mittlerweile an Bargeld-Reserven angehäuft. Zudem könnte Apple als „Manager“ der Formel 1 die TV-Rechte neu ordnen. Möglich wäre, dass der Konzern seinen Apple TV als Übertragungsgerät platziert und damit den Wert der Box deutlich steigert. Das Geld für die Ausstrahlungsrechte für andere Sender könnte sich Cupertino dagegen als lohnendes Plus in die Tasche stecken.
Andererseits wäre ein Kauf auch ein großer Schritt in Richtung Automarkt. Als Betreiber der Formel 1 sind gute Kontakte zu großen Herstellern wie Ferrari vorprogrammiert. Dieses Wissen kann Apple nutzen, um die Entwicklung seines eigenen Autos voranzubringen, das angeblich hinter den Türen Cupertinos entsteht.
Aber irgendwie passt die Formel 1 zu Apple dann doch nicht wirklich. Zum einen ist Apple nicht dafür bekannt, für Unternehmen so tief in die Tasche zu greifen. Der bislang größte Kauf war Beats, das gerade einmal halb so viel Wert ist, wie die Formel 1. Zum anderen wäre damit natürlich auch das Image als umweltfreundlicher Konzern dahin. Das Gerücht werden wir daher zuerst einmal zu den Akten legen.
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