Auf dem Medienforum in Köln diskutieren Politiker und Medien aktuell, ob die Kompetenzen der Medienregulierer neu sortiert werden müssen. Ein Thema dabei waren auch die immer stärker vertretenen Adblocker.
(Bild: Statista)
Ausgangspunkt der Diskussion waren zahlreiche Beschwerden von Verbänden der Medienindustrie. Sie sehen einen rechts- und medienpolitischen Bedarf für ein gesetzliches Verbot von Ad-Blockern, wie heise exklusiv berichtet. Bis richterliche Instanzen darüber entscheiden, können noch Jahre vergehen, daher soll die Politik bereits jetzt eingreifen. Ins Gespräch gebracht wird dabei eine Art Integritätsschutz für journalistisch-redaktionelle digitale Produkte.
Eine zuständige Arbeitsgruppe soll sich jetzt mit dem Fall beschäftigen. In dem Verfahren wird unter anderem der Einfluss von Werbeblockern in Hinblick auf die Finanzierung der Angebote untersucht. Ob am Ende gesetzliche Maßnahmen ergreifen werden, muss sich nach den Prüfungen noch herausstellen. Vorstellbar ist neben einem gänzlichen Verbot von Adblockern auch eine teilweise Unterbindung auf bestimmten Seiten.
Neuer Begriff „Medienplattform“.
Darüber hinaus wurde auf dem Forum diskutiert, wie man künftig mit Unternehmen, wie Facebook, umgehen sollte, die in unserem Alltag schon eine Überpräsenz erreicht haben. Dazu will man in Zukunft den Begriff „Medienplattform“ ins Spiel bringen, um für solche Netzwerke spezielle Regulierungen treffen zu können. Auch Google könnte es an den Kragen gehen: Hier wird deutlich mehr Transparenz gefordert. Außerdem sollen die zentralen Kriterien der Sortierung und Präsentation der Suchergebnisse kommuniziert werden. In diesem Fall geht es auch darum, ob Google seine eigenen Produkte vor Drittanbietern in der Suche bevorzuge. Dazu ermittelt ja auch die EU aktuell.
30 Gedanken zu „Werbeblocker: Bund-Länder-Kommission prüft gesetzliches Verbot“
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