Es ist ein sehr ungewohnter Anblick, wenn man an diesem Morgen im App Store die Kategorie „Nachrichten“ ansurft. Dort findet sich nämlich auf dem ersten Platz der Gratis-Apps niemand geringeres als Twitter. Noch bis gestern schwirrte die App in den sozialen Netzwerken rum.
Der Microbloggingdienst will offenbar kein soziales Netzwerk sein – nicht mehr hinter Facebook, Instagram und WhatsApp in den Charts stehen und sich komplett neu definieren.
Dieser kleine Schritt passt zumindest mit den in den USA gestarteten Funktionen zusammen. Dort nämlich gibt es mit „Moments“ ein Abteil für kuratierte Nachrichten. Erst kürzlich hat Twitter auch ein NFL-Spiel live auf der Plattform übertragen.
Auch in Deutschland wird der Dienst wohl eher weniger dazu genutzt, soziale Kontakte zu pflegen, als zur Sammlung von Informationen in Echtzeit.
Twitter ist nicht tot.
Diese Veränderung weg von sozialen Netzwerk hat viele Kritiker und Hobby-Kaffeesatzleser auf den Plan gerufen, die in zunehmender Dramatik den Tod von Twitter heraufbeschworen haben. Aktuell zählt Twitter im Monat 310 Millionen aktive Nutzer. Dies ist wieder ein leichter Anstieg nach einer zuletzt vernommenen Verdünnung der Nutzerbreite. Die Abwanderung hat aber offenbar eher mit der neuen Spezialisierung als News-Portal zu tun.
Mit Spannung darf also beobachtet werden, welche Funktionen Twitter als nächstes hervorbringt.
9 Gedanken zu „Neuausrichtung: Twitter will kein soziales Netzwerk sein“
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