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Kommentar: Wir befinden uns im Jahr 2013. Das Jahr in dem Apple im September das iPhone 5s präsentiert. Dieses Gerät ist das erste Gerät einer neuen iPhone-Reihe, denn es setzt als erstes Smartphone auf eine 64bit-Chiparchitektur. Auch Touch ID erhält zum ersten mal Einzug in ein iPhone. Und was gerne vergessen wird ist der M7-Coprozessor, der Aufgaben vom A7-Prozessor abnimmt und diese wesentlich energiesparsamer verarbeitet. Neben dem iPhone 5s erscheint aber auch ein iPhone 5c. Dieses Gerät ist, bis auf den verbesserten LTE-Chip, etwas stärkeren Akku und die verbesserte Kamerasensorik, ein iPhone 5. All diese Hardware steckt aber in einem neuen, bunten Polycarbonatgehäuse, denn „C stands for Color“. Es sind zwei iPhone-Modelle und beide in der gleichen Displaygröße von 4 Zoll.
Das iPhone mit einem 4-Zoll-Display schmückte sich seit seiner Einführung mit „die perfekte Größe“, denn der Daumen konnte einhändig in jede Ecke des Displays gelangen. Kein umständliches Umgreifen und keine Zweihandbedienung. An diesen Aspekt gewöhnte man sich als Nutzer zwei Jahre lang und verinnerlichte so den gewohnten und alltäglichen Umgang mit dem Gerät. Das iPhone wirkte in dieser Größe sehr handlich und zeitgleich auch sehr klein, denn die Konkurrenz brachte ihre Smartphones in immer größeren Displaydimensionen auf den Markt. Apples Smartphones in 4”-Größe mussten sich aber dennoch nicht verstecken, denn gerade das Gerätedesign des iPhone 5s ist in meinen Augen eines der absolut besten, die Apple einem iPhone bisher aufsetzte. Und auch wenn ich nie die Zielgruppe eines iPhone 5c war, empfand ich die bunten Gehäuse immer als sehr frisch und querdenkerisch.
Heute schreiben wir das Jahr 2016. Mit dem iPhone 6 und iPhone 6 Plus setzten sich vor zwei Jahren die Displaygrößen 4,7“ und 5,5“ in der iPhone-Produktlinie nieder. Das iPhone 6s und iPhone 6s Plus gaben diesen Displaygrößen in 2015 das nötige und verbesserte Hardwareupdate und sind derzeit die großen iPhone-Garanten in Apples Smartphonelinie. Doch es gibt sie immernoch – die Kunden die trotzdem zu dem immernoch erhältlichen iPhone 5s greifen. Wenn ich von mir ausgehe, dann ist ein iPhone mit einem 4-Zoll-Display nicht mehr zeitgemäß, da der konsumierende Inhalt heute mehr Platz und Spielraum braucht. Vielleicht kommt es mir aber auch nur so vor, weil mir 4,7” mittlerweile wie zuvor 3,5-Zoll und 4-Zoll vorkommen. Auch war ich ansich immer der Meinung, dass ein 5,5”-iPhone viel zu groß ist. Eine Meinung die ich ebenfalls geändert habe und die im Herbst 2016 eine ausschlaggebende Kaufentscheidung auslösen wird. Doch wer sind die Käufer, die auch heute noch ohne großes Nachdenken zu einem iPhone mit 4”-Display greifen und das mittlerweile schon drei Jahre alt ist?
Es ist die gleiche Frage wie beim iPhone 5c und auch hier konnte man keine klare Antwort finden. Es gibt sie die 5c-Nutzer und ich sehe sie mehr als oft. Und es gibt auch noch die 4s-Nutzer, welche bis heute ihre handlichen 3,5-Zoll-Geräte eisern verteidigen und ein 5,5-Zoll-Gerät nur belächeln. Die Nutzer der Vierzollfraktion sind an ihre Displaygröße gebunden, da sie es einfach als ihre perfekte Alltagsgröße betrachten. Das ist vollkommen okay und das sieht Apple gleichermaßen, denn genau aus diesem Grund ist das iPhone 5s noch im Verkauf. Technisch macht es allerdings wenig Sinn sich ein drei Jahre altes iPhone neu zu kaufen, denn trotz, dass das Gerät mehr als gut ausgestattet wurde, nagt der Zahn der Zeit an ihm. Ich kann als Nutzer eines iPhone 6s daher immer nur mit dem Kopf schütteln wenn ich höre „Hey, ich habe mir ein neues iPhone gekauft – ein iPhone 5s.“ Diese Kaufentscheidung wirkt für mich absurd und zeitgleich ist es für manche schlicht die einzige richtige Wahl. Und hier knüpfen wir nun an, denn ein Drittel der derzeit aktiven iPhone-Geräte sind 4” groß.
Die Produktlinie vom Mac, iPad und iPhone haben alle etwas gemeinsam – und früher konnte auch der iPod hier mitspielen. All diese Gerätereihen bieten die Auswahl unterschiedlicher Displaygrößen/Gerätegrößen an. Der Nutzer entscheidet hier von ganz alleine und zeitgleich setzt er sicher auch den Fokus auf den Kaufpreis. Was für den einen ein iPad mini 4 ist, ist für den anderen ein iPhone 6s Plus. Ich glaube, dass auch Apple das mittlerweile ansatzweise nachvollziehen kann und daher an einem neuen 4-Zoll-iPhone arbeitet – die kleinste Einstiegsklasse dieser Kategorie. iPhone 5se soll es scheinbar heißen. Ein kurioser Name, denn unabhängig davon ob „se“ nun wirklich „special edition“ bedeuten soll, die Namensgebung macht in Bezug auf ein neues Gerät in dieser Größe keinerlei Sinn. Die Zahl 5 hätte nur einen Sinn, wenn sich das Design dieses Gerätes nicht verändern, die verbaute Technik ein Upgrade erhalten würde und somit das iPhone 5s als ein aufgefrischtes Modell betrachtet werden kann. Sollte dies nicht der Fall sein, sich das Design ändern und zeitgleich auch die innere Hardware ändern, so macht der Name iPhone 6s mini schon mehr Sinn. Auch ein kleines iPad schmückt sich schlicht mit dem Zusatz „mini“ und dies ist für das Gerät seit Jahren ausschlaggebend genug. Ich tendiere daher dazu, dass das neue Gerät in seiner 4”-Größe designtechnisch und hardwaretechnisch ein Abklatsch eine schlicht kleinere Variante des iPhone 6s sein wird.
Dieses Gerät wird in meinen Augen das wirklich letzte in dieser Größe sein, drei Jahre im Verkauf bleiben und dann gänzlich verschwinden. Und ich denke auch, dass Apple dies identisch sieht und geplant hat. Daher tendiere ich dazu, dass dieses 4-Zoll-iPhone die Hardware des iPhone 6s erben wird – allerdings mit vielen Abstrichen. Um das Gerät für diesen dreijährigen Produktzyklus langlebig auszustatten sind nämlich nur gewisse Aspekte wichtig. Der A9-Prozessor mit M9-Coprozessor, Touch ID (2. Generation), NFC für ApplePay, eine 12-Megapixelkamera, eine FaceTime-Kamera mit 5-Megapixel und 2GB an RAM. Der Rest ist für das Gerät nicht ausschlaggebend, denn 3D-Touch, LivePhotos und 4K-Videoaufnahmen sind als Ausstattungsmerkmale den größeren Modellen vorbehalten. So würde das neue iPhone in seiner Displaygröße von 4-Zoll ein iPhone 6s mini darstellen. Was Sinn macht und das iPhone 6 und iPhone 6 Plus mitunter als obsolet erscheinen lässt. Im Herbst könnte sich demnach wieder einmal sehr viel verändern. Der Produktkatalog würde sich demnach eventuell so aufgliedern:
- iPhone 6s mini oder iPhone 5se
- iPhone 6s / iPhone 6s Plus
- iPhone 7 / iPhone 7 Plus
Mit diesem Schritt würde der Konzern weiterhin allen Zielgruppen seiner bekanntesten Produktlinie bedienen und dem Kunden die Entscheidung lassen. Dies befeuert zeitgleich aber eine bekannte Thematik – das Geschrei um die Displaygröße.
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