22. Januar 2016

Michael Kammler

Standardsuche in iOS: Google blecht jährlich 1 Millliarde

Der Suchmaschinen-Gigant Google und der US-amerikanische Soft- und Hardwarehersteller Oracle streiten schon mehrere Jahre vor Gericht. Im Rahmen der einzelnen Verhandlungen kommen ab und zu interessante Zahlen an das Tageslicht. So soll Google 2014 insgesamt eine Milliarde US-Dollar an Apple ausgezahlt haben, um weiterhin als voreingestellte Suchmaschine in iOS verweilen zu dürfen. Seit 2008 habe Google insgesamt mit Android einen Umsatz von 31 Milliarden US-Dollar erzielt. Das macht einen Gewinn von 22 Milliarden US-Dollar.

Google Reportage

Das für Google recht brisante Zahlenmaterial stammt von einer Oracle Anwältin, die diese vor Gericht vortrug. Oracle streitet bereits mehrere Jahre mit dem Unternehmen und fordert eine Milliarde US-Dollar Schadensersatzzahlungen. Mit der Übernahme von Sun im Jahr 2010 wurde Oracle auch neuer Eigentümer von Java. Seit dem ersten Android SDK nutzte Google auch einige Java SE APIs ohne dafür eine angemessene Lizenzgebühr bezahlt zu haben. Sun und Google diskutierten so lange miteinander, bis Oracle im August 2010 nach der Übernahme von Sun den Suchmaschinen-Riesen vor Gericht zog.

Die Zahlungen an Apple entstanden aus einer Vereinbarung zwischen Google und dem iPhone-Fertiger. Dafür, dass die Google Suche unter iOS weiterhin bestehen darf, habe Apple eine Umsatzbeteiligung von 34 Prozent ausgemacht. Im Vergleich dazu, nimmt Apple von App-Entwicklern „nur“ 30 Prozent der durch den App Store erzielten Umsätze. Schon länger gab es Gerüchte darüber, dass Google sich die Präsenz in der iOS-Suche wohl einiges kosten lasse. Auch Yahoo und andere Unternehmen wollen diesen Platz nämlich haben.

16 Gedanken zu „Standardsuche in iOS: Google blecht jährlich 1 Millliarde“

  1. 1 Milliarde US-Dollar an Apple – Ist das nicht etwas unverschämt nur um als Standard Suchmaschine eingestellt zu sein? Ich empfinde das so.
    • Sollen sie tun, Apple bekommt ja Anteile, wenn weniger Nutzer die Google Suche nutzen, dann bekommt Apple ja auch weniger.
    • Wird es aber nie sein, da DuckDuckGo keine Daten über dich sammelt. Deshalb ist Google neunmal so gut wie es ist.
  2. Schon heuchlerisch von Apple, jedes Mal vollmundig zu behaupten, dass der Kunde selbst nicht das Produkt ist, aber sich selbst fürstlich bedienen beim Geld, das mit dem Kunden als Produkt gemacht wird. Coole Sache, Apple!
  3. Hmmm… Aber das bedeutet ja, dass Apple direkt meine Daten (Suchanfragen, etc.) an Google verkauft… Tsts, und das wo Apple doch soviel Wert darauf legt meine Daten zu schützen. Aber egal, wenn halt jemand zahlt, dann soll es mir recht sein – nicht, dass Apple gezwungen ist noch absurdere Preise für seine Hardware zu nehmen um die lächerliche Marge für Elektroschrott aufrecht zu erhalten…
  4. Ihr glaubt jetzt nicht, dass Apple selbst die Daten an Google weitergibt? Im Endeffekt, besucht ihr über den Browser oder die App von Google, deren Seite – die bekommen das also ganz von selbst mit… Auch unter Windows schickt nicht Microsoft Daten an Google, damit die Damit arbeiten können… Und das der Kunde nicht das Produkt ist, im Gegensatz zu android, resultiert daraus, dass Goolge (die Betreiber von android) die Daten über dich sammelt und personalisiert verkauft – genauso wie Facebook und co! Apple verdient tatsächlich mit Hard- und software Geld und nicht mit personalisierten Daten.

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