Über Bildschirmgrößen lässt es sich streiten. Der eine bevorzugt 3,5-Zoll, ein anderer schwört auf 4-Zoll und wieder ein anderer liebt seine 5,5-Zoll. Abhängig ist auf jeden Fall der Bedienfaktor des Gerätes, welcher sich mit der Displaygröße von einhändig zu zweihändig wandelt. Ausschlaggebend ist aber auch die Dicke und die Stabilität des Gerätes sowie der Endnutzen der Displaygröße. Das erörtert nicht zuletzt auch Ben Taylor von PC World.
Mit der Vorstellung des iPhones im Jahre 2007, schaffte es Steve Jobs die Welt zu überraschen. Das Gerät hatte keine Hardwaretastatur und nur wenige Hardwareknöpfe. Es war im Vergleich zur Konkurrenz sehr minimalistisch und Jahre voraus, denn das Hauptbedienfeld war das Display. Jobs betonte die Einfachheit des Gerätes, seine Bedienung und dass der 3,5-Zoll-Bildschirm von seiner Größe her perfekt sei. Man konnte das Gerät mit einer Hand bedienen. So gut wie jeder Mensch konnte mit seinem Daumen jede Ecke des Bildschirm erreichen und das Handy bedienen. Doch 3,5-Zoll waren erst der Anfang von Jobs‘ Vision eines perfekten iPhones und so wurde mit vielen Displaygrößen experimentiert. Denn der Höhepunkt seiner Vision war schon immer ein 4,7-Zoll-iPhone. Wieso? Weil seiner Meinung nach 4,7-Zoll das ultimative Bedienererlebnis ermöglichen würden. Das iPhone würde dadurch als mobiles Gerät den Computer ersetzen und wäre immer dabei. Die Displaygröße erlaubt dadurch, dass die Anwendungsbeispiele von dem Desktop auf die mobile Plattform wandern können. Das iPhone wäre demnach unser wichtigster Computer und macht den Desktop-Computer in vielen Anwendungsgebieten überflüssig.
Ein 4,7-Zoll-Gerät war für Steve Jobs daher immer der Ansporn in der iPhone-Entwicklung vorzudringen, doch technische Grenzen bremsten seit der ersten iPhone-Generation seine Vision. Denn er wollte die Geräte so dünn wie möglich haben – ultradünn sogar. Das zeigt der Verlauf der Gerätegenerationen sehr deutlich – egal ob man den iPod, das MacBook oder das iPhone betrachtet. Für Jobs konnte ein Gerät nicht dünn genug sein, denn das spiegelte für ihn die Produktperfektion wider. Gleichzeitig wollte er aber auch ein hochauflösendes Display – welches durch seine Pixeldichte ein scharfes Bild liefert. Und genau hier liegen bisher die größten Bremsklötze in der Geräteentwicklung, denn ein dünnes Gerät mit einem hochauflösendem 4,7-Zoll-Display war nach technischen Erfahrungen einfach nicht umsetzbar. Das Gerät muss aufgrund der Bildschirmgröße und der gewünschten Produktdünne unglaublich stabil konstruiert sein. So schienen die 3,5-Zoll die vorzeitige Technikgrenze zu sein. Doch das iPhone 5 zeigte, dass man sich dem Ziel annähern kann.
Nach Jobs‘ Tod lebt seine Vision weiter. Der nächste Entwicklungssprung war das iPhone 5, welches wesentlich dünner als die vorherigen iPhone-Generationen war und durch ein hochauflösendes 4-Zoll-Display bestach. Das iPhone 5s war die technische Verbesserung des Gerätes und zeigt deutlich auf, dass ein Gerät dünner, größer und gleichzeitig leistungsstärker werden kann. Die Vision nähert sich demnach seiner Erfüllung und wird uns im Herbst 2014 präsentiert. So werden wir bald eine sehr dünne iPhone-Generation präsentiert bekommen, die mit einem 4,7-Zoll-Display ausgestattet ist und somit den Visionshöhepunkt widerspiegelt. Zugleich werden wir auch sehen, dass, obwohl das Gerät dünner und gleichzeitig größer geworden ist, auch die Leistung des Modells gestiegen ist. Die neue iPhone-Generation kann dann als „das iPhone“ gesehen werden, das der Visionär immer gesehen hat.
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