Der deutsche Mobilfunk-Markt ist so stark in Bewegung, wie schon lange nicht mehr. Durch die Übernahme von E-Plus durch Telefónica Deutschland, wozu auch O2 gehört, wird aus den beiden Netzbetreiber der größte Anbieter für Telekommunikation in Deutschland. Damit löst der spanische Mutterkonzern, zumindest kundenmäßig, die Deutsche Telekom ab.
Doch viele Fragen sich, was nun mit dem Netz von E-Plus passiert und vor allem mit den Kunden und Marken der ehemaligen KPN-Tochter. Das Magazin Focus berichtet jetzt aus Unternehmenskreisen, dass Telefónica die Marke E-Plus und deren Prepaid-Ableger Blau, Simyo und Ay Yildiz vom Markt verschwinden lassen möchte. Grund dafür ist, dass genau diese Anbieter mit den O2-Pendants Fonic und Türk Telekom direkt konkurrieren. BASE soll jedoch für Vertragskunden erhalten bleiben. Offiziell heißt es allerdings, dass es noch keine Entscheidung gegeben hat, was nach dem Zusammenschluss der beiden Firmen passieren wird.
Ein neuer Geschäftsführer für das Unternehmen scheint aber schon gefunden zu sein. So wird aller Voraussicht nach Ex-E-Plus-Chef Thorsten Dirks das Ruder übernehmen. René Schuster hatte Ende Januar das Amt des O2-CEO abgelegt und so Dirks freie Bahn gegeben. Ob die Fusion aber tatsächlich zustande kommt, entscheidet sich bis spätestens 23. Juni. Bis dahin wird die Angelegenheit noch von der zuständigen EU-Kommission geprüft.
Für die O2-Muttergesellschaft ist der Kauf von E-Plus mit Sicherheit ein positiver Schritt, aber der Deal hat auch viele negative Aspekte, die vor allem die Kunden und die Mitarbeiter betreffen werden. So werden ca. 600 der gemeinsamen 1.800 Shops geschlossen und auch in der Verwaltung werden einige Jobs wegfallen. Der Kunde konnte sich hingegen in den letzten Jahren über purzelnde Preise im gesamten Mobilfunk-Geschäft freuen. Diese Preisaggresivität ging allerdings immer von O2 und E-Plus aus, die sich mit immer günstigeren Preisen duelliert haben. Da haben die großen wie Telekom und Vodafone zwangsläufig nachziehen müssen. Bleibt auch hier die Frage, ob durch den Zusammenschluss dieser beiden Anbieter nicht die Innovationsfreudigkeit am Markt gedämpft wird.
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