Apple muss an die SBB unglaubliche 20 Millionen überweisen

20 Millionen Franken – Das ist eine Menge Geld für die Schweizer Bundesbahn. In iOS 6 hat Apple bei der Uhrenapp das patentierte Ziffernblatt verwendet und musste deshalb Lizenzgebühren an die SBB zahlen.

Als vor gut einem Monat die Lizenzvereinbarung außergerichtlich abgeschlossen wurde, war noch nicht klar, wie hoch der Betrag wird. Nun hat der Schweizer Tages Anzeiger aus verschiedenen Quellen erfahren, dass es nicht nur ein paar hunderttausend Franken sind, wie man es vielleicht vermutet.

Gute 20 Millionen Schweizer Franken (16.59 Millionen Euro) musste Apple an die SBB überweisen. Das ist überraschend viel Geld. Der US Konzern und die deutlich kleinere Bahngesellschaft wollten die Zahl nicht kommentieren.

Gäbe es eine andere Möglichkeit?

Ja, sogar mehrere.

Apple hätte auf ein Gerichtsurteil warten können. Die Chance für SBB zu gewinnen, ist nicht 100 Prozent sicher. Das Design des Ziffernblattes von 1944 ist heute längst abgelaufen. So hätte man nur noch einen Markeneintrag von 2002 auf das man sich stützen könnte. Die Uhr wurde damals als dreidimensionale Marke geschützt. Ob die SBB damit durchgekommen wäre, ist nicht klar.

Bei einer Niederlage für Apple hätte das aber schlecht ausgesehen. Apple könnte das iPad nicht mehr in der Schweiz verkaufen oder müsste die Uhr aus iOS herausnehmen. Ersteres führt zu einem Umsatzverlust, Letzteres verursacht Zusatzkosten. Auch dem Image würde dies schaden, was neben den hinzukommenden Gerichtskosten eine Blamage wäre.

Für Apple war es also einfacher, die Lizenzgebühr zu zahlen. Bei einem Barvermögen von 121 Milliarden Dollar sollte diese auch kein Loch in die Kasse reißen.