Es ist eine schwere Anschuldigung, die gegen Apple vorgebracht wird: In dessen Produkten sollen noch immer Konfliktrohstoffe verarbeitet werden, Mineralien also, bei deren Gewinnung es zu Kinderarbeit und Menschenrechtsverletzungen kommt. Apple bezeichnet seine Lieferkette als sauber. Die Urheber der Vorwürfe sind indes nicht unbedingt als zuverlässige Partei zu betrachten.
Apple hat gerade erst seinen Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt und Darin hatte man erklärt, in Sachen Klimaneutralität auf Kurs zu sein. Auch auf seine Lieferkette, die frei von Kinderarbeit und schweren Arbeitssicherheitsverstößen sei, hatte man wiederholt hingewiesen. Dieser Darstellung wird nun aber widersprochen. Die Demokratische Republik Kongo behauptet, in Apples Lieferkette würden weiter auch Konfliktmineralien verarbeitet.
Zinn, Wolfram und Gold aus kritischem Ursprung kämen bei Apple zum Einsatz. Kinderarbeit, Gewalt und schwere Menschenrechtsverstöße seien weiter an der Tagesordnung, zudem wird Apple eine irreführende Darstellung vorgeworfen.
Woher kommen die kritischen Rohstoffe?
Apple hatte zuletzt erklärt, im letzten Jahr 14 Zulieferer in die Wüste geschickt zu haben, nachdem die sich weigerten, eine Überprüfung zu absolvieren. Die Vertreter des Kongo erklären indes, Apples Darstellungen ließen sich kaum überprüfen und stellen zudem eine irreführende Darstellung in den Raum.
Apple und andere westliche Unternehmen behaupteten häufig, ihre Rohstoffe aus Ruanda zu beziehen, dort lassen sich die Abbau- und Arbeitsbedingungen leichter überprüfen, das politische Klima ist zwar repressiv, aber stabil. Tatsächlich aber würden Konfliktmineralien häufig aus den Kongo nach Ruanda ausgeführt.
Eine Einschätzung
Es ist schwer zu sagen, was dran sein mag an den Vorwürfen. Es stimmt, was die Anwälte des Kongo sagen: Die Lieferketten und insbesondere der Ursprung vieler Grundstoffe ist auch vom Auftraggeber und Endabnehmer oft kaum zu ergründen. Apples Bemühungen, seine Lieferkette frei von schweren Verstößen zu halten, sind sicher keine reine PR-Aktion.
Richtig ist aber auch: Gänzlich sicher sein, dass keine Konfliktmineralien in den eigenen Produkten stecken, kann sich wohl kein Tech-Konzern. Dazu kommt ein anderer bedenkenswerter Punkt: Die Republik Kongo ist als Beschwerdeführer kein leuchtendes Beispiel für Integrität. Sie zählt nicht nur zu den ärmsten Ländern der Welt, das Land wird auch seit Jahrzehnten von Krieg und Gewalt erschüttert, die politische Kultur als unzuverlässig und dysfunktional zu bezeichnen, wäre eine extreme Untertreibung.
3 Gedanken zu „Schwerer Vorwurf: Menschenrechtsverstöße und Kinderarbeit in Apples Lieferkette“
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