Apple hat gestern im Rahmen der Keynote auch die neue Open-Source-Softwareumgebung „ResearchKit“ vorgestellt. Es handelt sich hierbei um Werkzeuge, die Wissenschaftler und Mediziner nutzen können, um Apps zu programmieren. Diese Anwendungen sollen in der Lage sein, zuverlässig Daten von Studien-Teilnehmern zu sammeln. Apple sagt, dass führende Forschungsinstitute bereits auf ResearchKit-Apps setzten und Studien über Asthma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Brustkrebs und Parkinson durchführen.
Das Team von 9to5Mac hat sich ResearchKit bereits genauer angeschaut und einen ersten Hands-on-Bericht veröffentlicht. Mit der Erlaubnis der Nutzer, können mit ResearchKit entwickelte Apps auch auf die Daten der Health-App zurück greifen. Hier werden unter anderem das Gewicht, der Blutzuckerspiegel, der Blutdruck sowie die Asthmasprays notiert. Als Grundlage für die Health-App fungiert das mit iOS 8 eingeführte HealthKit. Mit dem ResearchKit erweitert Apple jedoch die Möglichkeiten der Datenerfassung für medizinische Studien. Berücksichtigt werden können auch Daten vom Beschleunigungssensor, Mikrofon, Gyroskop und GPS-Modul des iPhones. Im Rahmen der Keynote präsentierte man eine Gesundheits-App für Parkinson-Patienten. Über die iPhone Sensoren erfasst die App das Sprechen und Gehen der Patienten. Bei der Bedienung des Touchscreens können zudem auch Tremore registriert werden.
ResearchKit soll den Medizinern und Wissenschaftlern ein neues Instrument in die Hand geben, um Studien umfangreicher erheben und mehr Teilnehmer gewinnen zu können. Schließlich können auch Patienten außerhalb der Reichweite eines Instituts über die Apps angesprochen werden. Desweiteren soll ResearchKit auch Ressourcen für die Analyse der Daten freisetzen indem die benötigte Zeit für die Verwaltung der gewonnen Daten reduziert wird.
https://www.youtube.com/watch?v=VyY2qPb6c0c
„iOS Apps helfen bereits Millionen von Kunden beim Beobachten und Verbessern ihrer Gesundheit. Mit Hunderten Millionen von iPhones im weltweiten Einsatz sahen wir eine Möglichkeit für Apple, eine sogar noch größere Wirkung zu erzielen, in dem wir Menschen befähigen, sich an der medizinischen Forschung zu beteiligen und dazu beizutragen”, so Jeff Williams, Senior Vice President of Operations von Apple, in der Pressemitteilung. “ResearchKit gibt der Gemeinschaft der Wissenschaftler Zugang zu einer vielschichtigen Bevölkerung auf der ganzen Welt und bietet mehr Möglichkeiten, Daten zu erheben als jemals zuvor.”
Apple möchte ResearchKit schon im April als Open-Source-Umgebung auf den Markt bringen. Zunächst sollen die Research-Apps ausschließlich dem US-AppStore vorenthalten bleiben. In Zukunft soll die Verfügbarkeit jedoch auf weitere Länder ausgedehnt werden. ResearchKit-Apps werden ab dem Apple iPhone 5 und der neusten Generation des iPod Touch unterstützt.
17 Gedanken zu „ResearchKit: Neue Apple-Werkzeuge für medizinische Studien“
Die Kommentare sind geschlossen.