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Ein Heimserver für jeden – Synology DS214play

Vom eigenen Server träumen viele und von den damit verbundenen technischen Arbeiten werden ebenso viele gleich wieder zurückgeschreckt. Doch das Ganze muss kein Thema für Technikprofis sein. Synology ist weltweit Marktführer im Bereich Heimserver und zeigt, dass alles simpel und leichtverständlich einzurichten und zu bedienen ist. Ich habe mir für den privaten Gebrauch einen „kleinen“ Heimserver von Synology zugelegt und zeige euch was er alles kann.

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Um genau zu sein handelt es sich bei unserem Heimserver umd einen DS214play von Synology*. Der Server hat die Abmaße von 19cm x 22cm x 25 cm (B x H x L) und wiegt ohne verbauten Festplatten 2kg. Ausgestattet ist der Server mit anspruchsvoller Technik. Ein 1.6-GHz-Dual-Core-Prozessor von Intel (mit Gleitkommaeinheit) und 1GB DDR3 sorgen für die nötige Rechenpower. Der DS214play bietet zwei Festplatteneinschübe (2-bay). Der Benutzer kann maximal 8TB an Festplattenspeicher verbauen – also 2 x 8TB. Bei der Ersteinrichtung werden zuerst zwei Festplatten verbaut – wer nur eine verbauen möchte, kann auch nachträglich noch eine zweite Festplatte einbauen und ein Raid-Volume bilden. Ich habemich für zwei 4TB-Festplatten von Western Digital* entschieden (WD40EFRX), welche extra für NAS-Systeme entwickelt sind und bei mir im Raid-1-Modus laufen. Auf Festplatte A werden alle Daten abgelegt – auf die Festplatte B werden alle Daten gespiegelt. Bei einem Festplattendefekt wird die defekte Festplatte einfach gewechselt – dank der Hot-Swap-Unterstützung kann ein Festplattenwechsel sogar im laufenden Betrieb durchgeführt werden. Die Daten werden nach dem Tausch automatisch von der gesunden Fesplatte auf die neuinstallierte Austauschfestplatte zurückgespiegelt. Mit Western Digital habe ich allerdings noch nie einen Festplattendefekt erlebt und ich bin mittlerweile schon viele Jahre Kunde des renommierten Festplattenherstellers.

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Der Server ist wirklich sehr gut durchdacht. Rückseitig bietet er zwei USB 3.0-Anschlüsse, einen eSata-Anschluss, eine Montagevorrichtung für ein Kensingtonschloß, einen Ethernet-Anschluss sowie den Stromanschluss für das Netzteil. Rückseitig können somit noch weitere externe Speichermedien (Festplatten, USB-Sticks) angeschlossen werden. Auch ein DVB-T-Stick findet dort Platz und kann zur Aufnahme von TV-Inhalten genutzt werden – die Aufnahmen werden direkt auf dem Server gespeichert. Auf der Vorderseite der DS214play findet der Benutzer einen SD-Karten-Schacht und einen USB 2.0-Port. Clou an der Sache – man kann einfach eines der beiden Speichermedien einstecken und eine Copy-Taste an dem Server drücken – die Daten werden dann automatisch vom Speichermedium auf einen zuvor im System definierten Ordner kopiert und sind sofort auf dem Server verfügbar. Sehr nützlich für Fotografen, die viele Fotos auf einem Server archivieren möchten. Im Netzwerk schafft der Synology-Server Übertragungsraten von 111 MB/s Lesen und 101 MB/s Schreiben. Das ist für den Raid-1-Modus auch absolut aktzeptabel, da Daten in Echtzeit geschrieben und zugleich gespiegelt werden. Der Energieverbrauch liegt bei 29 Watt im Betrieb und 12 Watt im Ruhezustand der Festplatten. Dem Server kann eine Zeit definiert werden, ab wann er nach Nichtgebrauch in den Standbymodus fährt und die Festplatten ausschaltet – was Strom spart und die Festplatten schont. Bei mir schläft er demnach nach 30 Minuten ein.

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Nach der kinderleichten Einrichtung, die dank der Bedienungsanleitung sehr einfach und verständlich erklärt ist, können auf dem Heimserver verschiedene Benutzerkonten mit Berechtigungen angelegt werden. Auf den Server kommt man im heimischen Netzwerk über eine Adresse, die man im WebBrowser eingibt – ähnlich wie man das vom heimischen DSL-Router kennt. Standardkonto auf dem Server ist natürlich der „admin“, welcher Zugriff und Berechtigung für alles hat. Für einzelne Personen kann jeweils ein eigener Account mit Nutzernamen und Passwort angelegt werden. Der Admin entscheidet, welche Funktionen und Ordner dem jeweiligen Benutzer zugeordnet sind. So können manche Dateien beispielsweise vor Änderungen geschützt werden – der Benutzer kann die Daten somit nur aufrufen/lesen. Auch können gewisse Ordner komplett vor anderen Benutzern versteckt werden. Auch ein Gast-Konto kann angelegt werden, welchem ein automatischer Verfall nach einer gewissen Zeit vorgegeben wird. Die Möglichkeiten sind hier fast unbegrenzt.

ds214play_videoDer kleine Heimserver ist ein großes Multitalent. Auf zuvor definierten Ordnern können, sauber und von einander getrennt, Bilder, Musik und Videos abgelegt werden. Durch unterschiedliche Ordner-Indizierungen sind die Daten in drei verschiedenen Datenbanken auffindbar. Dank dlna-Kompatibilität können alle Geräte mit dem Heimserver kommunizieren, Daten abrufen und darstellen. Somit hat eine PlayStation 4 einen einfache Zugang auf den Server und kann einen Film abspielen. Auch Smart-TV-Geräte haben dank dlna vollen Zugang zum Server. Der 214play ist somit die persönliche Multimedia-Bank, welche, mit Hilfe der Hardware-Transcoding-Engine, Full-HD-Filme in Echtzeit hochrechnet. Um die Multimediadateien sauber organisieren zu können, hat Synology hauseigene Verwaltungsprogramme eingebaut.

  • Musik wird mit der „Music Station“ verwaltet. Ordner und Titel werden indiziert und in eine genaue Sortierung aufgenommen. Musik ist nach Alben, Titel, Interpret und Genre durchsuchbar. Dank eines iTunes-Servers kann die komplette Musikdatenbank in iTunes abgespielt werden. Der Server erscheint bei iTunes in der linken Seitenspalte und funktioniert als Bibliothek-Freigabe.
  • Fotos werden mit „Photo Station“ verwaltet. Es können Fotoalben sortiert, Diashows erstellt oder Fotos bzw. Fotoordner an andere freigegeben werden.
  • Videos werden mit dem integrierten Programm „Video Station“ verwaltet und organisiert. Anhand des Titels eines Videos bezieht sich das System alle Infos zum Film aus einer Datenbank – auch ein Filmcover wird automatisch eingefügt.

Auch mobil kann auf den Server zugriffen werden. Bei einem Freund Musik, Fotos oder Videos per iPhone/iPad vom heimischen Server abrufen und per AirPlay an dessen Apple TV streamen? Ja, das geht. Mit den hauseigenen iOS-Apps funktionieren die unterschiedlichsten Fernzugriffe.

‎DS audio
‎DS audio
Entwickler: Synology Inc.
Preis: Kostenlos
‎DS photo
‎DS photo
Entwickler: Synology Inc.
Preis: Kostenlos
‎DS video
‎DS video
Entwickler: Synology Inc.
Preis: Kostenlos

Mit Hilfe der Cloud-Station können Ordner zwischen verschiedenen Geräten synchron gehalten werden. Mit der passenden iOS-App kann dieser Funktionsumfang ebenso genutzt werden. Vor allem ein mobiler Fotoupload auf den Server ist, dank der App, sehr von Vorteil.

‎DS cloud
‎DS cloud
Entwickler: Synology Inc.
Preis: Kostenlos

Und mit der Mac-App „CloudStation“ kann man Ordner im Mac-Verzeichnis synchron halten. So ist mein Server mein Hauptspeicherort für mein 15″ MacBook Pro Retina und 12″ MacBook und das erlaubt mir auf beiden Geräten immer mit den exakt gleichen Daten arbeiten zu können.

Der DS214play ladet das Video, die Musik oder das Foto in Echtzeit über euren Internet-Anschluss zu Hause hoch und streamt den Inhalt auf euer iPhone/iPad. Hierzu sollte die heimische Internetverbindung aber einen Upload von 2MB/s gewährleisten, damit ein Stream unterbrechungsfrei funktioniert. Mittlerweile kann ein Film allerdings auch  unterwegs heruntergeladen und auf dem iDevice gespeichert werden, um ein späteres Betrachten ohne WLAN-Anbindung zu ermöglichen – was in der DS-Video-App für iOS derzeit aber nur mit mp4-Videosdateien funktioniert. Das Gleiche gilt auch für Musik und Fotos. Das Erreichen des Server von unterwegs aus funktioniert über DynDNS. Was das genau ist und wie es funktioniert erklärt iDomix in seinen Tutorialvideos ziemlich gut. Wer einen Heimserver mit guter Softwareausstattung sucht, der einfach einzurichten, zu bedienen und zu verwalten ist und der zugleich keine Unsummen kostet,  der ist mit der DS214play bestens ausgestattet. Derzeitiger Preis – 268€, ohne Festplatten.

Bei Interesse kann das Produkt hier bestellt werden*.

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Matthias Petrat
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24 Kommentare zu dem Artikel "Ein Heimserver für jeden – Synology DS214play"

  1. Sag.Ich.Nicht 12. Februar 2014 um 17:37 Uhr ·
    @apfelpage Was ist eigentlich aus Apples Xserve geworden? Mit dem Teil da oben kann ich mich Aber irgendwie nicht anfreunden? Mal schaun Macht mal bitte was zu Final Cut Pro! Wann kommt eigentlich Version 11
    iLike 0
    • Matthias Petrat 12. Februar 2014 um 19:32 Uhr ·
      Die xServe-Reihe wurde vor Jahren schon eingestellt, da sie sich finanziell nicht lohnte. Der DS214play kann auch zum Hosten der eigenen Homepage genutzt werden.
      iLike 2
      • Alex 12. Februar 2014 um 20:01 Uhr ·
        Außerdem sind die Xserve Server ständig kaputt gegangen. Wolltest du einen per Hotline bestellen, dann haben dir die Mitarbeiter direkt zu einem Reparatur-Kit geraten.
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  2. ANIKAN 12. Februar 2014 um 17:41 Uhr ·
    Guter Beitrag! Aber für die 300 € kann man anders wo ein Server mit gleichen kapazitäten und Leistung für 2.69 € mieten. Das Basteln fällt halt leider weg, dafür hat man einen der bereits geschützt ist (ja, auch vor nervigen DOS atacken) Danke
    iLike 0
    • Matthias Petrat 12. Februar 2014 um 19:31 Uhr ·
      Dafür liegen die Daten aber zu Hause in sicherer Umgebung und nicht auf einer fremden Serverfarm :)
      iLike 1
      • Laube 12. Februar 2014 um 19:37 Uhr ·
        Aber man erhält nicht wirklich einen schnellen Server? Mit den üblichen angeboten von Flats kann ich mir das nicht vorstellen.
        iLike 0
      • Matthias Petrat 12. Februar 2014 um 19:41 Uhr ·
        Unser Server ist an einem VDSL-50-Anschluss angebunden. Er lädt Mediadatein mit 3,5MB/s hoch. Das reicht auch für HD-Streaming einwandfrei. Mit der iOS-App kann ebenso eine Streamingqualität eingestellt werden, um die mobile Datentarife zu schonen.
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      • Laube 12. Februar 2014 um 21:50 Uhr ·
        Danke für die Info.
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  3. Unit 12. Februar 2014 um 17:46 Uhr ·
    Geiles Teil!
    iLike 0
  4. Fred 12. Februar 2014 um 17:50 Uhr ·
    Ich habe die DS213 seit 1jahr und muss sagen echt genial. Meine gesamte Mediathek befindet sich darauf und ich kann von überall darauf zugreifen, eigene Cloud usw… Ich kann das Teil nur empfehlen. Habe bis jetzt auch noch keine Probleme gehabt.
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    • Laube 12. Februar 2014 um 18:07 Uhr ·
      Was für Zugriffszeiten hast du auf den Server und mit was für einer Internetverbindung arbeitest du bei Server?
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    • jForsti 12. Februar 2014 um 19:17 Uhr ·
      Kann man auch mit der ATV darauf zugreifen. Musik und Videos verwalte ich mit iTunes, Fotos und eigene Filme verwalte ich mit Aperture. Wie funktioniert das dann?
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      • Matthias Petrat 12. Februar 2014 um 19:24 Uhr ·
        Mit den iOS-Apps kann man auf alle Daten zugreifen und sie per AirPlay an das Apple TV teilen. Das iDevice fungiert in dem Fall als Fernbedienung, wenn man so will. Einen direkten Zugriff auf Server kann das Apple TV ja von Hause aus selbst nicht.
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  5. Florin 12. Februar 2014 um 17:50 Uhr ·
    okeY
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  6. Pseudo 12. Februar 2014 um 18:46 Uhr ·
    Hab den älteren DS207+, wie laut war der lüfter bei der Version? Zaster mein wechseln, und könntet ihr sagen mit welcher Firmware Version dieser läuft? Danke für den Beitrag!
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    • Matthias Petrat 12. Februar 2014 um 19:25 Uhr ·
      Auf unserem Server läuft DSM 5.0 Beta. Der Lüfter ist sehr leise, da er bei uns auf einen ruhigen Modus gestellt wurde, was für das Kühlen der Platten absolut ausreicht.
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      • Pseudo 13. Februar 2014 um 11:32 Uhr ·
        Danke für die Antwort!
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  7. Peterle 12. Februar 2014 um 18:53 Uhr ·
    Netter Artikel und fast alle Date die man schön als Zahlen sich ansehen kann. Leider nicht Aussagekräftig. Was ist mit Stromverbrauch? Ist der im Preis mit drin oder kostenlos? Also ich würde bei der Ausführlichkeit schon gerne wissen was das heutzutage frisst an Strom, nicht nur der Preis ist wichtig sondern auch die Wirtschaftlichkeit. Viele Zahlen aber die wichtigsten fehlen leider…
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    • Pseudo 12. Februar 2014 um 18:56 Uhr ·
      Der Strompreis ist in der Anschaffung enthalten ;)
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    • Matthias Petrat 12. Februar 2014 um 19:30 Uhr ·
      Nein – die jährliche Stromrechnung ist im Kaufpreis nicht mit inbegriffen. Der jährliche Stromverbauch richtet sich nach Gebrauch des Servers. Der Energieverbrauch ist 29 Watt im Betrieb und 12 Watt im Ruhezustand der Festplatten. Dem Server kann eine Zeit definiert werden, ab wann er nach Nichtgebrauch in den Standbymodus fährt und die Festplatten ausschaltet – was Strom spart und die Festplatten schont.
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      • Peterle 12. Februar 2014 um 20:32 Uhr ·
        Danke Matthias, damit kann ich was anfangen! Es wäre sehr schön und gut, wenn man eventuell sehr viel öfter bei Heimelektronik und Elektronik darauf achten könnte den Stromverbrauch zu erfahren, denn das ist ein, wie ich finde, wichtiges Kriterium heute in Zeiten wo die Nebenkosten mehr als die Kaltmiete einer Wohnung ausmachen. Somit könnte der Verbraucher über die Rentabilität eines Elektronikproduktes besser kalkulieren. Mir hat es nun geholfen einem anderen, sparsameren Produkt den Vorzug zu geben vor dem Kauf.
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  8. Nokia 12. Februar 2014 um 21:35 Uhr ·
    Ich schaue jetzt auch schon länger iDomix und finde seine Tuorials sehr gut !
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  9. Reality distorted iSheep 12. Februar 2014 um 22:13 Uhr ·
    @Apfelpage: Danke für die Werbung! Grüße an die Sinologen.
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  10. Jason 6. November 2014 um 11:48 Uhr ·
    Hallo, mit welchen Apple TV funktioniert der Datenaustausch? Nur mit dem Apple TV II oder auch dem Apple TV 3? Danke!
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