Die Geschichte von David Gölzhäuser ist keine normale. Ein Programmierer der es geschafft hat, Apple auszutricksen, mit einer App, die ohne Jailbreak vorinstallierte Apps löschen kann. HiddenApps nannte sie sich und sollte das Leben des 15 jährigen Realschülers aus Bayern zumindest für eine Woche auf den Kopf stellen.
Als wir am Montag über die Anwendung berichteten, verweilte sie nur noch wenige Stunden im Store. Am späten Abend – nach 64 624 Downloads – merkte Apple den Fauxpas und löschte das kostenlose Programm unverzüglich. In der Beschreibung stand, es wäre eine simple Anwendung, „die Tipps und Tricks zu Apple-Geräten liefert“. Doch das war gezielte Irreführung.

Mit HiddenApps konnte man die Standard-Applikationen von iOS entfernen, was eigentlich nur mit einem Jailbreak realisierbar ist. Doch Davids Anwendung kam auch ohne aus: Ein Dienstprogramm namens Proof sollte heruntergeladen werden. Der Download scheiterte absichtlich. Löscht der Nutzer das Programm, wird die vorher ausgewählte Standardapplikation versteckt. Wie das genau funktioniert, wollte der 15 Jährige nie verraten. Auch Werbebanner konnten ausgeblendet werden.
Es ist schon ein kleines Wunder, dass Apple HiddenApps durch den Prüfungsprozess gelassen hat. David hat die eigentliche Funktion erst danach aktiviert, sodass die Mitarbeiter nur schwer den späteren Sinn der App entdecken konnten.
„Ich wollte Apple keinen Schaden zufügen“
Durch den durchdachten Kniff wurden unzählige Hacker auf den Realschüler aufmerksam. E-Mails kamen aus Japan oder Russland mit den Fragen, wie er es geschafft habe, dass sichere Betriebssystem auf dem iDevice zu umgehen. Keine davon beantwortete David. Er wolle nicht als Hacker dastehen und mit dem Milieu noch weniger am Hut haben, beteuerte er mehrmals. Doch Apple sperrte seinen Entwickleraccount.
Immerhin hat der Schüler ein Praktikum in Berlin angeboten bekommen. Und so nahm die verrückte Geschichte doch noch ein solides Ende. Jetzt braucht David erstmal Ruhe. (via Süddeutsche)
– Anmerkung: Mittlerweile gibt es eine Webapp, die genauso funktioniert. Sie ist hier verfügbar. (Danke Alex und Timo) –
12 Gedanken zu „Schon gesehen? Wie ein 15-jähriger Schüler Apple ärgert“
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