Am vierten Oktober 2011 präsentierte Apple das iPhone 4s und überraschte gleichzeitig mit einem revolutionären Sprachassistenten. Mittlerweile steht Siri dem Nutzer auch auf dem iPad, der Apple Watch und im Auto zur Seite, beantwortet Fragen und erledigt Aufgaben. Doch was braucht es, um ein Siri-Sprecher zu werden?
Einige Sprachdarsteller hinter dem Assistenten haben sich gegenüber dem Guardian über die Geheimnisse und Besonderheiten der Branche geäußert. Wie es wohl ist, eine weltweit wiedererkennbare Stimme zu haben?
Die Siri-Sprecher/innen
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl verschiedener Siri-Stimmen. Mit jedem Land, das von dem Dienst unterstützt wird, kommen Weitere hinzu. Drei davon konnte der Guardian ausfindig machen. Darunter befinden sich folgende Personen:
- Susan Bennett ist nicht nur die weibliche Stimme von Siri in den USA, sondern auch die offizielle Stimme der Delta Airlines.
- Jon Briggs ist die männliche Siri-Stimme von Großbritannien.
- Karen Jacobsen ist die australische Siri-Sprecherin. Ihre Stimme ist außerdem auf über 400 Millionen GPS-Geräten und Smartphones zu hören.
Die Sprachaufnahme
Bei der Sprachaufnahme handelt es sich um einen langen Prozess, der bei Apple intern als "Concatenation" bekannt ist. Susan Bennett benötigte einen gesamten Monat – 4 Stunden am Tag, 5 Tage die Woche – für die Aufnahmen. Alle originalen Siri-Stimmen stammten von einer Reihe digitaler Stimmen, die 2005 aufgenommen wurden.
Apple selbst hat nie Informationen zur Aufnahme und nur wenige Angaben zur Sprecher-Suche preisgegeben. Laut Karen Jacobsen erfolgt die "Bewerbung" allerdings wie bei vergleichbaren Jobs. Sie musste zu einem Vorsprechen, anschließend wurde unter den Bewerbern ausgewählt.
Geheimhaltung
Keiner der Vorsprecher wusste, dass deren Stimmen für einen Apple-eigenen Sprachassistenten verwendet werden würden. Darüber hinaus durfte keiner der Bewerber über das Vorsprechen reden.
Susan Bennett erfuhr erst am Tag der Siri-Präsentation, dass ihre Stimme für den Dienst ausgewählt wurde. "Ich fühlte mich geschmeichelt, dass ich ausgewählt wurde, aber es war seltsam, nicht vorher davon gewusst zu haben", so Susan. Jon Briggs zeigte sich ähnlicher Meinung. Man stelle sich vor, die eigene Stimme befände sich ohne Vorwarnung in den Hosentaschen von Millionen Menschen…
Die etwas andere Weise, berühmt zu werden
Laut Karen Jacobsen reagieren die meisten Leute positiv, wenn sie herausfinden, dass sie eine Siri-Sprecherin gefunden haben. Einige bitten um eine Sprachnachricht, um deren Kinder zu sagen, sie sollen sich die Zähne putzen oder auf die Eltern zu hören. Manchmal bekomme man auch Nachrichten, in der Leute für die Hilfe bei der Bewältigung von Aufgaben danken, so Jacobsen.
“It is surreal.”
Susan zeigte sich besonders amüsiert über ihren Sohn. In jungen Jahren zeigte sich dieser frustriert, wenn "Mami im Telefon" nicht antwortete, als würde sie ihn kennen.
Weg von Nuance
Eine weitere interessante Information lieferte Jon Briggs. Demnach sei das originale System für eine Firma namens Scansoft aufgenommen worden. Das Unternehmen wurde von Nuance aufgekauft und Apple lizenzierte das Ganze.
Da Siri aus modularen Komponenten besteht, könnte die Spracherkennung von Nuance einfach durch die eines anderen Unternehmens ersetzt werden. Einige ehemalige Nuance-Mitarbeiter sind mittlerweile bei Apple tätig, sodass auch eine hauseigene Software nicht allzu abwegig ist.
[Quelle: iDownloadBlog]
12 Gedanken zu „Weltweit bekannte Stimmen: Aus dem Leben eines Siri-Sprechers“
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