Das Wallstreet-Journal hat einen umfangreichen Ausschnitt aus dem neuen Buch „Haunted Empire: Apple After Steve Jobs“ herausgegeben. Das von der ehemaligen WSJ-Mitarbeiterin Yukari Iwatani Kane verfasste Werk dreht sich insbesondere um den Charakter des Apple-Chefs Tim Cook.
Das Buch reflektiert Apples erfolgreiche Vergangenheit und den durch den Tod von Steve Jobs bedingten Führungswechsel an der Spitze. Cook wird darin als relativ ruhig gekennzeichnet. Vor allem in seinem Führungsstil unterscheidet er sich grundlegend von Jobs. Während der einstige Apple-Visionär häufig raue Töne in Meetings anschlug, um Mitarbeiter zu motivieren, ist Cook jemand, der „auf intensive Stille setzt“:
Ein Meeting mit Cook kann sehr bedrückend sein. Er strahlt Ruhe aus und verschwendet kein unnötiges Wort. „Sprechen Sie über Ihre Zahlen. Legen Sie die Tabelle auf“, würde er sagen […]. Wenn Cook seine Aufmerksamkeit auf jemanden lenkt, bombardiert er ihn oft mit Fragen, bis er zufrieden ist. „Warum ist das so?“, „Was meinen Sie damit?“, „Ich verstehe es nicht. Warum sprechen Sie nicht eindeutig über das Problem?“. Er war bekannt dafür, die gleiche Frage 10 mal hintereinander zu stellen.
Im Gegensatz zu Jobs verwendet Cook offenbar peinliche Stille, wenn er mit etwas nicht zufrieden ist. Im Auszug wird ein Beispiel genannt, in dem jemand nicht imstande war, einer Frage von Cook zu antworten. Der Apple-Chef schwieg. Er ließ eine merkliche Stille den Raum erobern, behielt aber weiterhin den Blickkontakt mit dem Mitarbeiter – und wartete, bis er eine Antwort geben konnte. Die Ruhe wird als bedrückend und unangenehm beschrieben. Cook selbst habe eine „unmenschliche Ausdauer“. Solche Meetings können teilweise bis zu sechs Stunden dauern.
Mit dem Buch will die Autorin auf den eigentümlichen Charakter von Cook blicken. Und auch darauf, was Apple in den nächsten Jahren unter ihm leisten kann. Am 18. März 2014 erscheint die US-Ausgabe. Den Auszug des WSJ geben wir euch aber gerne als Sonntags-Lektüre auf den Weg: Absolut lesenswert.
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