Kaum ein Gerücht um das iPhone 7 polarisiert so sehr, wie das um den Wegfall des Klinken-Anschlusses: Während die einen den Übergang ins digitale und kabelfreie Zeitalter begrüßen und sich über einen zusätzlichen Lautsprecher oder vielleicht sogar über ein wasserdichtes iPhone freuen würden, sammeln andere verzweifelt Unterschriften, um Apple doch noch zum Erhalt der Buchse zu bewegen. Seit über 32 Jahre hielt sich der Anschluss im Apple-Universum – mehr als doppelt so lange, wie alle anderen Standards.
Apple-Mitgründer Steve Wozniak war als Preisrichter bei der jährlichen Talent-Unleashed-Preisverleihung für innovative Technologien in Australien. In einem Interview mit dem Australian Financial Review äußerte er ebenfalls Bedenken gegenüber eventuellen Plänen, den Klinken-Anschluss auszumustern. So könne Apple eine Menge Kunden frustrieren, wenn das iPhone 7 im September ohne Klinkenbuchse auf den Markt kommt. Viele Kunden haben sich an ihre Kopfhörer gewöhnt, oder wie „The Woz“ selbst, sogar individuelle Ohrstöpsel anfertigen lassen. Sie wären auf einen Adapter angewiesen:
„Mine have custom ear implants, they fit in so comfortably, I can sleep on them and everything. And they only come out with one kind of jack, so I’ll have to go through the adaptor“.
Adapter sind viele Apple-Nutzer gewohnt: Wer mit dem Macbook häufig Präsentationen hält, ist auf einen Mini-DisplayPort-zu-VGA-Adapter – leider noch immer ein weit verbreiteter Standard – angewiesen. Ein Umstand, der mit dem 12″-Macbook nicht gemindert wurde. Und auch für den Lightning-Anschluss unserer iPhones und iPads stehen Micro-USB- und SD-Karten-Adapter bereit.
Die Gerüchteküche munkelt, ob dem nächsten iPhone ein entsprechender Adapter beiliegen könnte, um den Nutzern die Umstellung zu erleichtern. Damit stünde Apple der angestrebten Entwicklung zu mehr kabellosen Verbindungen jedoch selbst im Wege.
Bluetooth ist für Wozniak wegen des flachen Sounds momentan aber auch keine Alternative:
„I would not use Bluetooth … I don’t like wireless. I have cars where you can plug in the music, or go through Bluetooth, and Bluetooth just sounds so flat for the same music.“
Er steht der drahtlosen Technologie aber nicht generell skeptisch gegenüber. Sollten neuere Versionen einen besseren Klang übertragen, wäre auch er zum Wechsel bereit:
„If there’s a Bluetooth 2 that has higher bandwidth and better quality, that sounds like real music, I would use it. But we’ll see. Apple is good at moving towards the future, and I like to follow that.“
Das iPhone 6s setzt bereits auf den neuesten Bluetooth-Standard LE 4.2 – „LE“ steht dabei für „low energy“, also eine sehr stromsparende Technologie. Seit 2013 soll Apple auch an einem eigenen, noch sparsameren Chip speziell für Audioübertragungen arbeiten. Damals hatte Apple das Unternehmen Semiconductor Passif aufgekauft. Angeblich waren schon für 2015 kabellose Kopfhörer geplant, die im Design an die jetzigen EarPods engelehnt sein sollen, und ließ diese unter dem Namen „AirPods“ patentieren. Scheinbar gab es jedoch Probleme mit den neuen Ohrhörern, sodass die Markteinführung zurückgestellt wurde.
Diese AirPods könnten nun jedoch passender Weise dem iPhone 7 beiliegen, und als kostenlose Beigabe einen zusätzlichen Kaufanreiz für das neue iPhone bieten. Denkbar wäre aber auch, dass das Zubehör – wie der Apple Pencil – zusätzlich erworben werden muss.
Auch dem Lightning-Anschluss steht Wozniak skeptisch gegenüber und sieht die Zukunft in USB-C:
„One of my favourite Android phones, the Nexus 5X, uses that connector. It gives it a higher level in my own thinking. […] I think USB-C is going to be the future“
Konkrete Günde für seine Abneigung gegenüber Apples platzsparenden (und exklusiven) Anschluss nannte Wozniak aber nicht.
51 Gedanken zu „Steve Wozniak warnt vor iPhone ohne Kopfhörerbuchse“
Die Kommentare sind geschlossen.