15. Januar 2016

Robert Tusch

Steuer-Tricks: Apple müsste 8 Milliarden Dollar nachzahlen

Wenn die Europäische Kommission im März ihre zweijährige Ermittlung gegen Apple abschließt, könnte es für das Unternehmen richtig teuer werden: 8 Milliarden Dollar schuldet Apple dem europäischen Steuerzahler. Das geht aus Berechnungen des Branchenblattes Bloomberg hervor.

Kaum ein Konzern auf der Welt ist so frech wie Apple, wenn es um Steuersparen geht. Schon früher als andere Großkonzerne – in den achtziger Jahren – verschob Apple Gewinne in Europa dorthin, wo die Steuern niedrig sind: Etwa nach Irland. Doch jetzt gerät Apple in Bedrängnis.

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Denn offenbar gab es zwischen Apple und Irland eine Vereinbarung: Der Inselstaat hatte den Konzern überzeugt, seine Europa-Zentrale in dem Land anzusiedeln. Im Gegenzug versicherte man eine Körperschaftssteuer von 2,5 statt 12,5 Prozent. Diesem Deal kam die EU-Kommission nun auf die Schliche.

Nach zwei Jahren könnten im März die Ermittlungen beendet sein. Wenn die Kommission den Deal als unrechtmäßig betrachtet, kommt auf Apple wohl eine Milliarden Nachzahlung zu, wie die Analyse von Bloomberg offen legt. 55 Prozent seines Umsatzes generiert der Konzern außerhalb der USA. Zwischen 2004 und 2012 wäre das ein Profit von 64,5 Milliarden Dollar. Davon müsste Apple nun die 12,5 Prozent Steuern nachzahlen: Macht 8 Milliarden Schulden. Eine Riesen-Summe.

Apple bereitet Investoren auf Nachzahlung vor

Apple-Chef Tim Cook hat die Investoren bereits im Dezember auf eine mögliche, „erhebliche Nachzahlung“ im Milliarden-Bereich hingewiesen, dazu ist er auch verpflichtet. Er selbst bestreitet die Vorwürfe allerdings weiterhin als „politischen Unsinn“.

[Bild: Shutterstock / Apple Schulden]

26 Gedanken zu „Steuer-Tricks: Apple müsste 8 Milliarden Dollar nachzahlen“

  1. Irland hat Apple doch den Steuernachlass angeboten. Bin mir sicher, dass das einige andere Firmen auch angenommen hätten. War schließlich ein super Angebot.
    • und dennoch …. es wäre eine Schande, wenn sie nicht wie alle anderen auch ihre Steuern zahlen, schliesslich würden sie gar nichts verkaufen, wenn die Infrastruktur nicht da wäre, die mit Steuergeldern aufgebaut wird. Weiter so EU.
      • Dann hätte die EU dafür sorgen müssen, dass in allen Ländern der gleiche Prozentsatz gezahlt werden müsste. Jetzt muss Apple (oder auch andere Firmen) für die Versäumnisse der EU haften? ??
      • Der Staat bekommt ja nur 19% von jedem verkauften Apple gerät, dass wir ja mit unserem versteuerten Einkommen bezahlen.?
      • Sie haben doch ihre Steuern bezahlt. Es waren halt nur 2,5%. Wenn ein Land das einem Unternehmen anbietet, dann wäre man doch schön blöd das auszuschlagen. Warum soll Apple sich damit beschäftig ob das rechtens ist? Wir reden hier von einem eigenständigen Land! Wenn, dann muss man den schwarzen Peter Irland zuschieben.
    • Das haben andere Firmen ja auch angenommen, Microsoft und Google versteuern ihre Einnahmen schließlich auch über Irland.
      • Legal… Illegal… Scheissegal… Würd ich auch machen, wenn mir das ein Staat anbietet. So hat z. B. Slowakei Autoproduktion ins Land geholt. Für solche Machenschaften sollte ein Staat verantwortlich gemacht werden, denn nur dann bekommt man Steuergleichheit hin und diese Staaten überlegen es sich, ob sie solche unlauteren Subventionen (denn was anderes ist es nicht) zukünftig anbieten.
  2. Ich denke dass das rechen Beispiel nicht ganz stimmt. Da Apple ja 2,5 % steuern schon gezahlt hat. Müssten sie noch 6,4 Milliarden nach Zahlen.
    • Die iPhones werden genau so teuer, wie Leute bereit sind, dafuer zu zahlen. Das ist Marktwirtschaft & hat nix mit irgendwelchen Steuern zu tun.
  3. „64,5 Milliarden Dollar. Davon müsste Apple nun die 12,5 Prozent Steuern nachzahlen: Macht 8 Milliarden Schulden“ 2,5% haben sie doch gezahlt. Also müssten sie nur die fehlenden 10% nachzahlen. Dies macht 6,45 Milliarden ;)
  4. Die Firma die sich am meisten bei den Steuern vorbeischummelt ist IKEA! Alle Märkte laufen über die Hauptzentrale in den Niederlanden…
  5. Wenn jemand irgendeine Schild trägt, dann der Staat Irland! Er hat Apple schließlich das Angebot gemacht. Apple musste damit ja davon ausgehen, dass ein Staat nur ein legales Angebot macht! Wenn also überhaupt jemand was zahlen sollte, dann der Staat Irland an die europäischen Möchtegerne! Europa geht mir eh auf den Scan; nur Nachteile und Bevormundungen! Wirklich einzig und alleine der Vorteil , dass ich im Skiurlaub keine Geld wechseln muss, wobei in der Schweiz ja irgendwie doch wieder…
  6. Was ein Müll hier diskutiert wird? Wenn jemand was anstellt muss er auch dafür gerade stehen schließlich sind wir erwachsen. Bsp. Wenn mir der Mitarbeiter in der Bank sagt nimm das Geld aus dem Tresor was nicht seins ist, du weist es und er weis es. Bleibt es mir überlassen ob ich es nehme oder nicht, wenn ich es nehme muss ich mit Konsequenzen rechnen sollte ich erwischt werden. Da nutzt kein, der hat aber gesagt, wie im Kindergarten!
  7. Apple wir es überleben. Dann suchen die sich ebend wieder ein anderes Land. Ich bin für gleichen Steuersatz in allen Ländern. Ja ich weiß das geht nicht bla bla. Aber meine Meinung ist…. Alle sagen es geht nicht bis einer kam und es machte ….
  8. Ist doch nur Schieberei . VW bezahlt Mrd in den Staaten , na und wir holen es uns auf einen anderen Weg zurück . Tut doch letztendlich keinem weh . ??
  9. Ersetzt „Apple“ durch „Samsung, Microsoft, Asus, dich selber, einen Hund, Aldi“ oder sonst irgendwas ausser Apple, dann wären die Kommentare hier echt amüsant :)
  10. Das ganze sehen: Europa zwingt viele Konzerne, die die Holland/Irland/Luxemburg Tricks benutzt haben zur Nachzahlung. Apple ist nur eine Firma von vielen, die nachzahlen muss.

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