Paukenschlag in der Tech-Industrie. Ausgerechnet Samsung hat laut einem Bericht das oft diskutierte AI-Startup Viv aufgekauft. Auch wir haben schon über das Unternehmen berichtet.
Viv beschreibt sich selbst als eine Plattform für künstliche Intelligenz. Das Startup wurde in den Medien regelrecht gehypt, was daran liegen könnte, dass hinter dem Unternehmen schlaue Köpfe stecken: Dag Kittlaus, Adam Cheyer und Chris Brigham haben bereits Siri gegründet, bevor es von Apple aufgekauft wurde. Dann sind sie vom Unternehmen abgesprungen, um mit Viv ihre Visionen umzusetzen. Die drei Vordenker stehen also zu 100 Prozent hinter ihrer Idee.
Nicht nur eine Sprachsteuerung.
Viv darf man nicht mit Siri vergleichen. Es soll nicht einfach nur ein Sprachassistent sein, der die Bedienung von etwas vereinfacht, was bereits an sich schon möglich ist. Viv soll eine Plattform sein, die ihre eigene Dynamik, ihr eigenes Ökosystem entwickelt. Das klingt immer noch etwas vage, sehr schwammig, nicht unbedingt fassbar. Dennoch sollte man der Vision eine Chance geben.
Das Besondere an Viv soll die tiefe Integration der Drittanbieter sein. Das System fragt bei den Anbietern nicht nur einfach Daten ab und stellt sie anders dar, sondern kombiniert die Informationen. „Sende meinem Freund 20 Euro für die Getränke gestern Abend“ – aus dem Kalender lernt Viv, welcher Freund gemeint ist, verknüpft dies mit den Kontaktinformationen und veranlasst so die Überweisung über einen Drittanbieter. „Schicke meiner Mutter einen Strauß Blumen zum Geburtstag“ – Viv weiß, wer die Mutter ist, holt sich die Adresse, das Geburtsdatum gibt nach der Auswahl des Produktes die Bestellung in Auftrag.
Einen kleinen Vorgeschmack gab Kattlaus bereits auf der Techcrunch-Konferenz.
Strategische Übernahme.
Nun hat sich Samsung also das Startup geschnappt. Welchen Betrag die Südkoreaner dafür gezahlt haben, ist unklar. Auch Google und Facebook hatten zuvor Interesse bekundet.
Viv soll vorerst ein eigenständiges Unternehmen bleiben, aber eng mit Samsung zusammenarbeiten. Die Übernahme dürfte mit Blick auf die Zukunft von weitreichender Bedeutung sein, denn damit schafft man es, sich von der Konkurrenz deutlich abzuheben.
Samsunge Senior-Vize Lenzi erklärt dazu:
This is an acquisition that is being done by the mobile team, but we clearly see the interest across our devices. From our perspective and from the client’s perspective, the interest and the power of this really comes from taking advantage of the Samsung scale overall, as well as the richness of the touch points we have with consumers.
Viv soll laut Techcrunch später in alle Samsung-Geräte integriert werden. Auch Südkorea dürfte damit, genau wie Google am Dienstag die „AI first“-Ära einleiten.
23 Gedanken zu „Samsung kauft Viv – Startup der Siri-Gründer“
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