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27. November 2025

Fabian Schwarzenbach

Nutzung von Konflikt­mineralien: Neue Klage gegen Apple

Die US-amerikanische Nichtregierungsorganisation International Rights Advocates (IRAdvocates) hat erneut Klage gegen Apple eingereicht. Der Vorwurf: Apple nutze nach wie vor Mineralien aus Konfliktregionen – konkret aus der Demokratischen Republik Kongo (DRC) und Ruanda. Der iPhone-Konzern gibt an, seine Lieferketten seien frei von sogenannten „Blutmineralien“.

Laut Klageschrift enthält Apples Lieferkette weiterhin Materialien wie Kobalt, Zinn, Tantal und Wolfram. Dabei handelt es sich um Rohstoffe, die in Smartphones und anderen Elektronikgeräten verwendet werden. Im konkreten Fall besteht der Verdacht, dass diese Mineralien durch Zwangsarbeit, Kinderarbeit und in Verbindungen zu bewaffneten Gruppen abgebaut werden. Ende 2024 beschuldigte die Demokratische Republik Kongo eine Tochtergesellschaft von Apple, Mineralien aus illegalen Geschäften mit Menschenrechtsverletzungen zu nutzen .

Apple bestreitet Vorwürfe aus der Vergangenheit

Neu ist nun der Vorwurf, dass drei chinesische Aufbereitungsanlagen Coltan verarbeitet haben sollen, das laut UN- und NGO-Berichten illegal aus Minen im Osten des Kongo über Ruanda geschmuggelt wurde. Dieses Coltan soll in Apples Produktionskette gelangt sein. Als Beleg nennt die Klage u.a. eine Studie der University of Nottingham aus 2025, die bei Minen, die mit Apple-Lieferanten verbunden sein sollen, Zwangs- und Kinderarbeit dokumentierte.

Zu den aktuellen Vorwürfen hat sich Apple noch nicht geäußert. Das Unternehmen stellt jedoch Dokumente zur Verfügung, wonach es seine Zulieferer zu Audits und zum Einhalten eines strengen Verhaltenskodex verpflichtet habe. Laut Apple habe man bereits 2024 rund 76 % des in den Geräten verbauten Kobalts recycelt – und als Reaktion auf die Eskalation der Konflikte im Osten des Kongo sämtliche Beschaffung von 3T-Mineralien (Zinn, Tantal, Wolfram) sowie Gold aus DRC und Ruanda gestoppt.

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