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Tim Cook - Symbolbild

16. Juli 2025

Roman van Genabith

Nicht mehr innovativ genug: Tim Cook sollte zurücktreten, fordern Analysten

Apple gerät im angebrochenen KI-Zeitalter zunehmend unter Druck. Viele Beobachter attestieren dem Unternehmen fehlende Innovationen. Ein Analyst geht hier besonders weit: Er fordert einen Austausch des CEO.

Tim Cook sieht sich zunehmend Kritik an seinem Führungsstil bei Apple ausgesetzt, das geht nun so weit, dass ein Analyst unverblümt einen Rücktritt von Cook fordert. Laut dem Research-Unternehmen LightShed Partners sollte Apple erwägen, CEO Tim Cook durch eine „stärker produktorientierte Führungspersönlichkeit“ zu ersetzen. Gleichwohl sehen die Analysten derzeit keine hohe Wahrscheinlichkeit für einen solchen Schritt. In einer Mitteilung an Investoren erklärten die Analysten Walter Piecyk und Joe Galone, Apple brauche nun einen CEO, der sich auf Produktinnovation konzentriere – und nicht in erster Linie auf Logistik.

Das Quecksilber fällt

Der Vorstoß kommt inmitten eines schwachen Börsenjahres für Apple: Während Meta 2025 bislang um 25 Prozent zulegen konnte und Microsoft um 19 Prozent wuchs, verloren Apple-Aktien rund 16 Prozent an Wert. Laut Bloomberg sei das unter anderem auf Apples Rückstand im Bereich künstlicher Intelligenz zurückzuführen. Die Analysten warnen:

„Wenn Apple bei KI den Anschluss verliert, könnte das die langfristige Entwicklung des Unternehmens und sein Wachstumspotenzial fundamental gefährden.“

Trotz der aktuellen Schwäche bleibt Cook einer der erfolgreichsten CEOs der Tech-Branche: Seit seiner Ernennung 2011 ist der Aktienwert von Apple um mehr als 1.400 Prozent gestiegen, im Vergleich dazu legte der S\&P 500 im gleichen Zeitraum nur 430 Prozent zu.

Wer kommt nach Cook?

Die Debatte um einen möglichen Führungswechsel wurde neu entfacht, nachdem Apple jüngst bekannt gab, dass Chief Operating Officer Jeff Williams in den Ruhestand geht. Er galt lange als wahrscheinlichster Nachfolger Cooks. Stattdessen rückt nun John Ternus, Senior Vice President of Hardware Engineering, als potenzieller Kandidat in den Fokus.

Laut LightShed habe Cook einen hervorragenden Job gemacht – jedoch sei jetzt „mehr disruptiver Wandel notwendig, nicht weniger“. Dennoch sieht Bloomberg-Reporter Mark Gurman keine Anzeichen dafür, dass Cook bald zurücktritt:

„Weder gibt es intern einen klar vorbereiteten Nachfolger, noch Signale dafür, dass Cook seinen Rückzug plant.“ Zudem bestehe im Aufsichtsrat offenbar kein Wunsch nach einem Wechsel. Cook genieße dort weiterhin volles Vertrauen – etwa bei langjährigen Mitgliedern wie Arthur Levinson, Susan Wagner und Ronald Sugar.

Apple hat viele große Baustellen

Gurman zählt zwar zahlreiche Herausforderungen auf, für die Cook mitverantwortlich sei, darunter:

  • – Schwächen bei KI-Initiativen,
  • – ein überaltertes Produktportfolio,
  • – der Verlust einer innovationsgetriebenen Unternehmenskultur,
  • – eine anhaltende Flaute bei großen Hardware-Neuheiten
  • – sowie wachsende Spannungen mit Entwicklern und Regulierungsbehörden.

Doch der Aufsichtsrat halte Cook nach wie vor für die einzige Person, die Apple wieder auf Kurs bringen könne.

Ein Szenario hält Gurman dennoch für realistisch: Tim Cook könnte in Zukunft zusätzlich den Posten des Verwaltungsratsvorsitzenden übernehmen. Der derzeitige Chairman Arthur Levinson hat bereits die empfohlene Altersgrenze überschritten. In anderen Konzernen – etwa bei Disney, Microsoft oder Cisco – haben CEOs bereits eine Doppelfunktion übernommen.

Gleichzeitig erkennt Apple laut Insidern die Notwendigkeit, sich strategisch neu aufzustellen. Führungskräfte wie Eddy Cue sollen intern gewarnt haben, dass Apple ohne entschlossene Kurskorrektur Gefahr laufe, das Schicksal von Blackberry oder Nokia zu teilen.

2 Gedanken zu „Nicht mehr innovativ genug: Tim Cook sollte zurücktreten, fordern Analysten“

  1. Er ist zu alt und kein Techniker oder Erfinder, sondern ein Manager. Es braucht frisches Blut. Viele Projekte sind kläglich gescheitert wie z. B. das aCar. Sogar die Ladeschale war zu kompliziert und Pages ist Lichtjahre hinter Microsoft Word her.Antworten

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