Als die Apple Watch im Herbst 2014 präsentiert wurde, fragten sich viele, ob Steve Jobs wohl bei der Entwicklung noch maßgeblich seine Finger im Spiel hatte. In einem recht ungewöhnlichen Schritt hat Apples Chef Designer Jony Ive in seinem neuesten Interview mit Hodinkee dies nahezu ausgeschlossen und einige spannende Details über die Anfänge der Apple Watch verraten.
Im Gespräch mit dem Magazin ging es hauptsächlich um Uhren und Zeit allgemein. So gab Ive an, dass seine absolute Lieblingsuhr die Patek Philippe Nautilus sei. Zur Einordnung: Das gute Stück schlägt mit rund 50.000 Euro zu Buche. Dagegen war selbst die Apple Watch Edition ein billiger Zeitmesser.
Des Weiteren sagte Ive, dass man erst zum Anfang des Jahres 2012 mit den ersten Diskussionen über eine mögliche Uhr aus dem Hause Apple loslegte. Zu diesem Zeitpunkt war Apple Gründer und langjähriger CEO Steve Jobs schon einige Monate tot. An wichtigen Entscheidungen oder wegweisenden Strategien hinsichtlich des Produktes kann er also nicht mehr beteiligt gewesen sein. Das ist spannend, ebenso wie die Tatsache, dass zwischen den ersten internen Gesprächen und der Markteinführung satte dreieinhalb Jahr vergangen sind. Man hatte sich also wirklich Zeit genommen.
Ive gab auch zu, dass man sich nach dem Tod von Jobs erst sammeln musste, bevor man zunächst grundlegende Diskussionen über die Werte der Firma einleitete.
“The first discussion took place in early 2012, a few months after Steve’s passing. It caused us to take time, pausing to think about where we wanted to go, what trajectory we were on as a company, and what motivated us,”

Ein zentraler Punkt der Apple Watch sei von Anfang an tatsächlich die Uhr an sich gewesen. Jony Ive gab zu bedenken, wie unheimlich groß der Einfluss von Zeitmessern in der Geschichte gewesen ist. Er denke an Glockentürme oder andere Bauwerke mit Uhren. Sie seien extrem beeindruckend und einzigartig. Die Verbindung der Zeitmessung mit Technologie sei letztendlich sehr spannend gewesen und hatte am Handgelenk die letzte Station der Überlegungen erfahren.
„Then, time-telling migrated to the pocket. Ultimately, a clock ended up on the wrist, so there is such a curious connection with what we wanted to do, and that was a connection we were really very aware of.”
Ive zu Apples Zukunft
Es gibt kaum ein Jony Ive Interview, in dem er nicht in durch einen Nebensatz mit ziemlich schwammiger obgleich interessanter Formulierung die Zukunft von Apple anstreift. So ist Ive der Meinung, dass nicht etwa durch das Wissen über den aktuellen Stand der Technik, sondern vor allem durch die Richtungen, in die man sich in der Tech-Branche entwickelt, eine riesige Zukunft vor Apple liegt.
The opportunity is phenomenal. Particularly when [you] don’t understand just where we are today in terms of technology and capability, but where we are headed.
Hättet ihr gedacht, dass Steve Jobs mit der Apple Watch kaum mehr etwas zu tun hatte? Merkt man das positiv/negativ?
13 Gedanken zu „Jony Ive packt aus: Apple Watch begann nach Steve Jobs Tod“
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