Die angedachte September-Keynote ist mittlerweile fast schon greifbar, denn es sind nur noch vier Tage bis zum Event. Apple hat eingeladen und wird am 09.09.2015 eine Präsentation abhalten. Hauptpunkt wird in dieser natürlich das iPhone sein – denn der jährliche Rhythmus wird beibehalten. Dennoch gibt es in dem jährlichen Updatezyklus keine Regeln mehr und die letzten Monate wurde viel spekuliert. Ich möchte heute einmal meine Erwartungen und Gedanken zusammenfassen.
iPhone 6s / iPhone 6s Plus
Optisch wird sich das neue Modell nicht wirklich von dem Vorjahresmodell unterscheiden. Äußerliche Veränderungen, welche auch nur wenig bemerkbar sein sollten, sind die neue Gerätedicke und die neue Gehäusefarbe Rosé. Die Gerätedicke wird sich bei beiden iPhone-Größen um scheinbar 0,2 mm erhöhen. Dafür gibt es zwei Gründe: Das Display mit ForceTouch-Technologie (bekannt von der Apple Watch) benötigt durch die neue Sensorik etwas mehr Platz, außerdem ist das Unibodygehäuse umkonstruiert worden, um das Gerätegerüst stabiler zu machen. Das iPhone 6s wäre demnach 7,1mm dick und das iPhone 6s Plus hätte eine Gerätedicke von 7,3mm. Das Material des Unibodygehäuses scheint aus 7000er-Aluminium zu bestehen. Dieses Feature kennt man ebenso von der Apple Watch. Die besondere Legierung ist härter und zeitgleich leichter als bisherige Aluminiumlegierungen. Durch diese Kombination könnte das iPhone robuster konstruiert werden und verbiegt sich nicht so schnell, wenn man es biegt.
Neben Silber, Gold und Spacegrau sollte künftig noch Rosé als Gehäusefarbe wählbar sein. Ein frischer A9-Prozessor in der neuen iPhone-Generation bedingt die nötige Power – ich erwarte hier einen Dreikernprozessor, wie man ihn vom iPad Air 2 kennt. Dieser sollte sich durch eine Taktfrequenz von 1,7 GHz pro Kern und eine Fertigungsgröße zwischen 14 und 16 Nanometer ausweisen. Ein M9-Coprozessor sorgt in Zusammenarbeit mit einem neuen Sechs-Achsen-Gyrosensor für eine genauere softwareseitige Ausrichtung des Gerätes – gerade für Spiele sehr interessant. Zu dem Prozessorupgrade gehören auch 2GB an Arbeitsspeicher, wodurch endlich die nötige Auslastung des Systems erlaubt wird. Ein aufgebesserter LTE-Chip von Qualcomm verantwortet LTE-Advance und erlaubt somit einen Downloadrate von bis zu 300Mbit/s. Zudem wird ein Bluetooth-Chip wohl den Standard 4.1 möglich machen – dadurch fallen Störeinflüsse in LTE-Netzwerken weg und die Verbindungen zu anderen Geräten sind stabiler und schneller hergestellt.
„Kamera“ ist das nächste Stichwort. Die Frontkamera könnte einen Schub auf fünf Megapixel erhalten und durch die verbesserte Sensorik für noch bessere FaceTime-Unterhaltungen in 1080p-Auflösung und hübschere Selfies sorgen. Auch eine Panoramafunktion stand für die FaceTime-Kamera zur Debatte. Die rückseitige Kamera wird womöglich einen 12-Megapixelsensor von Sony erhalten, der auf die RGBW-Technologie setzt und noch bessere und sattere Bilder möglich macht. Der Bildsensor erlaubt angeblich ebenso das Aufzeichnen von 4K-Videos mit 60Hz. Der mechanische Bildstabilistor könnte ein Feature sein, das weiterhin dem iPhone 6s Plus zugeschrieben wird. Das iPhone 6s wird hier auf einen optischen Bildstabilisator setzen. Achja – der bekannte Kameraring auf der Rückseite wird bleiben und verschwindet nicht im Gehäuse. Ein leicht verbesserter Touch-ID-Sensor sollte in der neuen Gerätegeneration für ein schnelleres und genaueres Erkennen des Fingerabdrucks sorgen. Akkutechnisch wird sich wenig, wenn nicht sogar gar nichts ändern, denn iOS 9 wurde explizit auf Stromsparen konzipiert und sollte mit den neuen iPhone-Innereien wesentlich energieeffizienter arbeiten, als Vorgängermodelle.
Softwareseitig werden zudem animierte Wallpaper erwartet, die sich an denen der Apple Watch orientieren könnten.
- 7000er Aluminium
- neuer LTE-Chip von Qualcomm (300MBit – LTE-Advance)
- Bluetooth 4.1
- leicht verbesserter Touch-ID-Sensor
- 12-Megapixel-Kamera mit 4K-Aufnahme (Sony-RGBW-Sensor)
- 5-Megapixel-Frontkamera mit 1080p-Video-Aufnahme und Panoramafunktion
- A9 Dreikernprozessor / M9 Coprozessor
- 6-Achsen-Gyrosensor
- 2GB RAM
- ForceTouch-Technolgie
- neue Gehäusefarbe Rosé
- animierte Wallpaper
- leicht dickeres Gehäuse (0,2mm) [7,1mm iPhone 6s und 7,3mm iPhone 6s Plus]
iPhone 6c
Es gibt wenige Anhaltspunkte, dass Apple ein iPhone 6c auf den Markt bringen wird. Um ehrlich zu sein, sehe ich auch den Sinn in solch einem Gerät nicht. Denn ich bin der Auffassung, dass das iPhone 5c eingestellt wird, es kein iPhone 6c geben wird und stattdessen das iPhone 5s zu einem noch günstigerem Preis weiterhin angeboten wird. Denn dieses setzt auf immer noch gute Technik. Damit gebe es ein einziges 4-Zoll-Gerät im Verkauf – eine Gerätegröße, die ein letztes Jahr am Leben bleiben darf. Das 5c-Syndrom ist somit durchgestanden.
Apple TV 4. Generation
Der Apple TV der 3. Generation wirkt mittlerweile stark in die Jahre gekommen. In meinen Augen aber eher softwaretechnisch statt hardwaretechnisch – denn die Hardware ist weiterhin okay und robust. Dennoch wird es Zeit für ein Upgrade. Apple könnte hier den A8X aus dem iPad Air 2 implementieren und somit auch den Apple TV in die 64bit-Familie aufnehmen. Der Dreikernprozessor hätte die nötige Grafikpower, um Bildmaterial flüssig und zufriedenstellend zu beschleunigen. 2GB RAM würden für die nötige Auslastungsperformance sorgen. 32GB an internem Speicher bieten mehr Platz für Streamingpuffer und Anwendungen. Ein neuer WLAN-Chip sorgt für die Unterstützung von 802.11-ac und der neue 4.1-Bluetoothchip für bessere Konnektivität. Zudem wäre ein HDMI-2.0-Anschluss wünschenswert, um mal mit der Zeit zu gehen und vor allem das Betrachten der 4K-Videos des iPhone 6s (Plus) auf dem Fernseher betrachten zu können. Auch ein neues Gerätedesign wäre denkbar – so könnte die 4. Generation etwas dünner werden, aber dennoch die quadratische Form beibehalten. Ein Aluminumgehäuse passend zu den iPhone-Farben wäre der i-Punkt – wird aber nicht erwartet.
Auch eine neue Remote-Fernbedienung scheint durchaus sinnvoll und könnte mit einem Touchscreen und einer Bewegungssteuerung für eine leichtere und intuitivere Bedienung sorgen und somit auch für Spiele sehr interessant sein. Zudem erwartet man gemeinhin eine Siri-Anbindung sowie eine universelle Suche, die alle Inhalte der Set-Top-Box filtern kann. Hauptmerkmal wird für die 4. Generation des Apple TV aber der neue App Store für Spiele sein.
- A8X Prozessor
- 2GB RAM
- 802.11-ac WLAN
- Bluetooth 4.1
- HDMI 2.0
- neues Gehäusedesign / neue Remote-Fernbedienung mit Bewegeungssteuerung
- neue Softwareoberfläche / HomeKit / Siri-Steuerung / nativer AppStore und SDK
Neue iPads zum Event?
Es wird ja gemunkelt, dass ein iPad Pro und ein iPad mini 4 im Rampenlicht stehen sollen, das iPad Pro aber erst im November im Verkauf landen soll. Ich bin da skeptisch und finde das alles zu viel für nur ein Event. Dennoch wirken diese Gerüchte glaubwürdig und sind auch nachvollziehbar. Ein iPad mini 4 wird scheinbar designtechnisch und hardwaretechnisch eine 7,9-Zoll-Kopie des iPad Air 2 werden und so endlich auf einem Leistungsnenner mitarbeiten können. Ein iPad Pro sollte sich durch ein 12,9-Zoll-Display mit einer Auflösung von 2732 x 2048 auszeichnen und dank Bluetooth und dem ForceTouch-Display mit einem speziellen Stift zusammenarbeiten. Ein A9X-Prozessor und 2GB an Arbeitsspeicher sorgen für die nötige Power und ermöglichen ein flüssiges Software-Hauptfeature – den Splitscreen. Stereolautsprecher an der oberen und unteren Gerätekante sorgen für eine räumliche Klangverteilung. Ein USB-Typ-C-Port soll zeitgleich mit einem Lightningport an dem Gerät verfügbar sein. Ich halte das für viel und gehe von nur einem Port aus. Allerdings könnte Apple vielleicht tatsächlich mit diesem Gerät erstmals USB-Typ-C in die mobile Sparte reindrücken und somit langsam den Lightningport nach und nach wieder abschaffen. Dank eines speziellen NFC-Chips könnte das iPad Pro auch eigenständig als Kasse fungieren und somit auch ApplePay-Transaktionen entgegennehmen. Das iPad Pro wird im November dem Vernehmen nach mit iOS 9.1 ausgeliefert, denn in dieser Version ist das mobile Betriebssystem an die neue Displaygröße angepasst und optimiert worden. Dieses iPad-Konzept kann man als ein wirkliches Business-iPad ansehen, das auch die tiefe Zusammenarbeit mit IBM widerspiegelt.
In der September-Keynote dreht sich alles um das iPhone 6s und iPhone 6s Plus, iOS 9, watchOS 2, dem Apple TV 4 mit dem dazugehörigem AppStore und SDK, sowie dem iPad Pro und dem iPad mini 4. Auch denkbar wäre eine Vorstellung von neuem Zubehör für die Apple Watch – in dem Fall aber nur neue Armbänder. Alleine ein rotes und grünes Lederarmband fehlt schon lange als Variation. Das iPad passt, in meinen Augen, weiterhin in den Oktober/November, in dem auch der Mac seine Rolle einnehmen wird. Der September wird den Produktkatalog „leicht“ umkrempeln. Das iPhone 5c fliegt und wird durch das iPhone 5s ersetzt. Das iPhone 6, iPhone 6 Plus könnten ebenso aus dem Verkauf genommen werden und dadurch den neuen Flaggschiffen Platz machen – das iPhone 6s und iPhone 6s Plus. Somit könnten wir im Herbst eine geänderte iPhone-Linie sehen – die so äußerst viel Sinn ergeben würde. Außerdem würden alle iOS-Geräte auf einem 64bit-Nenner sitzen. Gut für Entwicklervorgaben und gut eine konstante Weiterentwicklung der Gerätesparte. Damit wäre weiterhin ein solides 4-Zoll-iPhone im Verkauf, das von vielen Käufern als Gerätegröße immer noch sehr geschätzt wird. Zeitgleich bekommt der Apple TV endlich neue Aufgaben zugeteilt und ist nicht länger nur ein zugestaubter Streaming-Kasten.
Bildquelle: 9to5Mac, Martin Hajek
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