Wer ein iPhone knackt, dient der öffentlichen Sicherheit, auf diese etwas abenteuerliche Position hat sich das Sicherheitsunternehmen Cellebrite zurückgezogen. Es sei demnach auch völlig in Ordnung, Sicherheitslücken nicht an Apple zu melden.
Eine kurze Randnotiz zum Abend: Der israelische Sicherheitsdienstleister Cellebrite hat sich zu den jüngsten von ihm selbst befeuerten Gerüchten geäußert, nun mehr alle iPhones und iOS-Versionen knacken zu können. Jüngst erst hatte das Unternehmen erklärt, nicht mehr nur ältere Modelle und Systemversionen entsperren zu können.
Nun sollen auch iPhone 8 und iPHone X mit aktuellem iOS geöffnet werden können, wenn es auch Ende letzten Jahres noch etwas zeitaufwendig war.
nach wie vor zählen Behörden vieler Staaten zu seinen Kunden, darunter das FBI, das dem Vernehmen nach für jedes entsperrte iPhone rund 2.000 Dollar abdrücken soll.
Cellebrite hat nun sein Vorgehen in einem Interview verteidigt: Es sei ganz legitim, gefundene Sicherheitslücken in iOS auszunutzen, statt sie an Apple zu melden, das sie vermutlich bald stopfen würde.
Wenn man nämlich Apple nicht dabei helfe, die bekannten Lücken zu schließen, ermögliche man es staatlichen Strafverfolgern auf beschlagnahmte iPhones zuzugreifen, über einen einträglichen Umweg über Cellebrite versteht sich. Eine Möglichkeit, iPhones zu entsperren, diene der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit, heißt es aus Cellebrites Marketingabteilung. Als weitere Argumente angeführt werden die üblichen Verdächtigen: Mord, Verbrechen gegen Kinder und Schwerkriminalität.
Ein direkter Zugriff auf die iPhones sei schließlich nicht möglich, versucht man zu beschwichtigen. Das erfordere stets einen physischen Zugriff, ein Umstand, der nur sehr bedingt zur Beruhigung beitragen dürfte.
Auch unter den Anwendern gehen die Meinungen auseinander: Während einige die Möglichkeit, auf Smartphones zuzugreifen, sofern ein Richter dies vorher angeordnet hat, prinzipiell begrüßen, fordern andere eine konsequente Verschlüsselung, die weder vom Staat, noch vom Hersteller gebrochen werden kann.
15 Gedanken zu „iOS-Lücken zum Knacken von iPhones nutzen, statt an Apple zu melden? Völlig ok, sagt Cellebrite“
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