Die App der Blitzer-Community „Blitzer.de“ ist seit Jahren eine der beliebtesten Programme im iOS-App-Store. Auch heute noch rangiert die Anwendung auf Platz 3 der iPhone-Charts. Doch mit iOS 10 werden Nutzer Probleme bekommen, die der Entwickler offenbar nicht lösen kann.
Seit 2012 hat die Blitzer.de-App, die vor Blitzern auf der Straße warnt, kein Update mehr bekommen. Das Design ist daher völlig veraltet, neue Funktionen wie Widgets oder 3D Touch sucht man vergebens und noch nicht mal für den Bildschirm des iPhone 5 ist die App angepasst. Trotzdem: Die Community lebt und die Nutzer kaufen das Programm noch immer fleißig ein. Schließlich gab es funktional in den vier Jahren seit dem letzten Update nie Schwierigkeiten. Das wird sich jetzt jedoch ändern.
Nutzer der iOS 10 Beta klagen bereits darüber, dass sich Einstellungen in der App nicht mehr speichern lassen. In vorherigen iOS-Versionen war dies noch problemlos möglich.
Nun könnte man denken, dass der Entwickler das Problem mit einem kleinen Update schnell beseitigen könnte. Doch Fehlanzeige! Es liegt nämlich keinesfalls an der Faulheit des Entwicklers, dass das Programm seit 2012 kein Update mehr bekommen hat. Stattdessen erlaubt Apple eine Aktualisierung der App nicht mehr, wie uns der Entwickler Matthias Eifrig vom Herausgeber Eifrig Media mitteilt. Denn während die Android-App noch fleißig aktualisiert wird, steht die iPhone-App seit Jahren still. „Hintergrund des derzeitigen Zustands der Apps unter iOS ist in der Tat ein nicht bestandener Review-Prozess im Jahre 2012“, erläutert Eifrig auf Nachfrage.
Gründe sind unklar
Den genauen Grund, warum der Review-Prozess damals scheiterte und seitdem kein Update mehr durchgelassen wird, kennen aber auch die Entwickler nicht. Stattdessen verweisen sie uns zu Apple.
Die Gründe müsstest du bei Apple erfragen. Im Sinne unserer Kunden arbeiten wir mit Hochdruck an einer Lösung für die Probleme, die unter iOS 10 beta auftreten.
Bei Apple aber kann man Dritten keine Auskunft über die Gründe geben, entgegnet uns der Support auf eine Nachfrage:
Was da angenommen wird oder nicht, kann ich nicht sagen und die einzigen, die es erfahren können, werden die Entwickler sein, der es von seinem Apple-Kontakt erfährt.
Damit springt der Ball wieder zurück zum Entwickler, der sich weiterhin bedeckt hält.
„atudo“ greift auf gleiche Datenbank zu
Immerhin hat dieser bereits eine Ausweich-App zur Verfügung gestellt. Das Programm „atudo“ nutzt die gleiche Community wie Blitzer.de, bietet aber noch viele weitere Funktionen an. Als Entschädigung bietet der Entwickler Blitzer.de-Pro-Users eine dreijährige Mitgliedschaft kostenlos an, die normalerweise 30 Euro kostet. Um das Angebot in Anspruch zu nehmen, sollen Kunden ihren iTunes-Zahlungsbeleg von Blitzer.de Pro an info@blitzer.de senden.
Den Nutzern des beliebten Warnprogramms reicht das aber nicht. Im Netz ist bereits die ein oder andere (weniger erfolgreiche) Petition für die App aufgetaucht. Ob das die Lösung dieses Problems ist, bleibt aber zweifelhaft.
Solange die Gründe für das Scheitern der App im Review-Prozess im App Store 2012 nicht endlich klar werden, darf man ruhig mal hinterfragen, wer wirklich Schuld ist: Apple oder eben doch die Entwickler selbst. Wie auch immer: Sehr wahrscheinlich wird Blitzer.de eines der Opfer der neusten „Ausmistungs-Aktion“ im App Store werden und, sollte sich nichts tun, schon bald vollends aus dem Store verschwinden.
(Titelbild: Shutterstock)
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