Größeres Display und EKG-Funktion: Die Apple Watch Series 4

Im Rahmen der September-Keynote hat Apple vor wenigen Minuten eine neue Version der Apple Watch vorgestellt: Series 4. Wir haben alle alle Neuerungen gesammelt.

Die wortwörtlich größte Neuerung besteht in der Größe des Displays: Statt 38mm und 42mm steht die Apple Watch der Series 4 nun in den Displaygrößen 40mm und 44mm zum Verkauf. Das Display ist damit bei einer unveränderten Gehäusegröße um 35 Prozent (38-40mm) beziehungsweise 32 Prozent (42-44mm) gewachsen. Trotz dieser Neuerungen konnte Apple die Dicke der Uhr sogar etwas reduzieren.

Für das größere Display: Apps und Zifferblätter neu gedacht

Mit dem größeren Display, das sich leicht um die Ecken des Gehäuses schmiegt, hat Apple zudem das gesamte System und damit auch die Apps komplett überarbeitet. Auffällig ist diese Überarbeitung direkt bei den Zifferblättern. Neben neuen, bunteren und animierten Zifferblättern bietet das größere Display auch mehr Platz für Komplikationen. Je nach Zifferblatt können bis zu acht Komplikationen gleichzeitig dargestellt werden. Die Komplikationen des Systems sind mit watchOS 5 bereits für das größere Display optimiert und nutzen den gewonnenen Platz vor allem eine bessere grafische Darstellung der Inhalte, Entwickler müssen mit ihren Apps und Komplikationen in den kommenden Wochen nachziehen.

Verbesserter Herzfrequenz-Sensor und Elektroden für EKG-Messung

Eine komplette Überarbeitung hat auch die Rückseite der Apple Watch erfahren. Diese besteht nun aus Glas und Keramik, wodurch Apple nicht nur die Mobilfunk-, Bluetooth- und WLAN-Verbindungen verbessert hat, sondern zudem den Herzfrequenzsensor verbessern konnte. Über den eigentlichen Sensor wird weiterhin regelmäßig die Herzfrequenz der NutzerInnen gemessen, ergänzt wird dieser in der neusten Generation allerdings um Elektroden in der digitalen Krone, die erstmals die Erstellung eines Elektrokardiogramms in einem normalen Endkundenprodukt ermöglichen. Zur Erstellung des persönlichen Elektrokardiogramms muss auf der Uhr die entsprechende App geöffnet und ein Finger auf die Krone aufgelegt werden. Die Messung dauert dabei laut Apple lediglich 30 Sekunden und kann damit theoretisch in allen Lebenslagen durchgeführt werden.

Das Ergebnis kann als PDF in der Health-App auf dem verbundenen iPhone angezeigt und zum Beispiel an die HausärztIn weitergegeben werden. Apple will mit dem neuen Sensor die Erkennung von Herzkrankheiten verbessern. Das System ist zudem von der FDA zugelassen und damit offiziell ein medizinisches Gerät. Die Zulassung in anderen Ländern steht noch aus, weswegen diese Funktion vorerst nur in den USA nutzbar sein wird. Zusätzlich zu der Krankheitserkennung mit den Elektroden bietet die Apple Watch Series 4 im Zusammenspiel mit watchOS 5 nun auch die Erkennung von besonders niedriger und besonders hoher Herzfrequenz an. Auch damit will Apple die Erkennung von Krankheiten mit einem alltäglichen Produkt verbessern.

2x schneller bei gleicher Akkulaufzeit

Mit der Series 4 hat Apple zudem die Geschwindigkeit der Uhr verdoppelt. Erstmals kommt dabei ein Dual-Core-Prozessor mit 64bit zum Einsatz. Auch der Grafikprozessor der Uhr wurde überarbeitet und arbeitet schneller, was für die bunteren und größeren Apps vermutlich auch benötigt wird. Bei den genannten Verbesserungen bleibt eine Zahl laut Apple konstant: Der Akku der Smartwatch hält weiterhin einen Tag bei normaler Benutzung. Verbessert wurde die Akkulaufzeit bei Outdoor-Workouts: Bis zu sechs Stunden sind nun mit GPS-Nutzung möglich.

Überarbeitetes Gyroskop, lauterer Lautsprecher und vibrierende Krone

Mit der Series 4 hat Apple außerdem einige weitere Bauteile der Uhr überarbeitet: Das verbesserte Gyroskop kann nun Stürze der TrägerIn erkennen und schlägt daraufhin direkt vor, die lokale Notrufnummer anzurufen. Bewegt sich die TrägerIn nach dem Sturz länger als eine Minute nicht, ruft die Uhr automatisch den Notruf an und versendet zudem den Standort an ausgewählte Notfall-Kontakte.

Verbessert wurde zudem der Lautsprecher, der laut Apple nun bis zu 50 Prozent lauter sein soll. Dadurch wird nicht nur die Wiedergabe von Musik und Podcasts verbessert, vor allem bei der Nutzung der Telefon- und Walkie Talkie-Funktion können Nutzerinnen von dem besseren Lautsprecher profitieren. Die digitale Krone der Uhr kann zudem nun haptisches Feedback geben und fühlt sich damit beim Scrollen noch lebendiger an.

Verkauf ab dem 21. September

Zum Verkauf stehen die Uhren der Series 4 ab dem 21. September, die Vorbestellungen starten am 14. September. Preislich startet die neue Generation bei 429€ für die Version ohne LTE und 529€ für die Version mit LTE. watchOS 5, das auf den neuen Uhren bereits installiert sein wird, erscheint am 17. September für die Öffentlichkeit.

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