2. Mai 2013

Robert Tusch

Foxconn: „Hier wird nicht gesprochen“

Berichten zufolge lockert Foxconn die Arbeitsbedingungen für Werktätige in Zhengzhou. Dort hatten im April zwei Leute Selbstmord begangen und eine große Demonstrationswelle entfacht.

Foxconn selbst macht scheinbar den sogenannten „Mute Mode“ für die Depression einiger Arbeiter verantwortlich. Das Management hat diesen nach den aktuellsten Vorfällen gelockert, berichtet ein lokaler Journalist.

Der „Mute Mode“ verbietet den Arbeitern über Themen zu sprechen, die sich nicht um den Arbeitsprozess drehen. Andernfalls droht die Chefetage mit Lohnkürzungen. Damit die Werktätigen die Regel einhalten, werden sogar Aufseher in die Räumen geschickt.

Ich habe 10 Stunden am Tag gearbeitet ohne ein Wort zu sprechen. Es hat mich depressiv gemacht, meint ein Arbeiter.

Nach den jüngsten Selbstmorden teilten die obersten Entscheidungsträger Foxconns mit, man wolle höflicher und gelassener mit der Restriktion umgehen. Auch die Schilder, die auf den „Mute Mode“ hinwiesen, wurden im Werk Zhengzhou entfernt.

Auf dem Banner steht: Foxconn, gebe mir meinen Sohn zurück und Sorge für Gerechtigkeit.

Am 24. April stürzte sich ein 24-Jähriger vom Yukang Schlafsaal in den Tod und nur drei Tage später sprang eine 23 Jahre junge Frau nach Feierabend vom zwölften Stock des Gebäudes in Zhengzhou. Das Thema hatten wir bereits am Montag diskutiert.

 

2 Gedanken zu „Foxconn: „Hier wird nicht gesprochen““

  1. So etwas gab es bei uns auch schon mal und deshalb schwärzt uns immernoch die halbe Welt an. Aber dem eigenen Nutzen zufolge sind derartige Zustände außen vor, arme Welt !!

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